Grundlagenforschung zur Wasserspaltung in Magdeburg

Forschergeist in Sachsen-Anhalt: „Hier kann ich etwas gestalten und aufbauen!“

Sachsen-Anhalt ist reich an Forschungs- und Wissenschaftsstandorten, die gute Aussichten für kluge Köpfe bieten. Besonders die Landeshauptstadt Magdeburg zieht mit ihrer Universität, der Hochschule und zahlreichen weiteren Forschungseinrichtungen Tausende Studierende an. Gefördert wird dies durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der die Infrastruktur der Hochschulbetriebe wie auch den Ausbau der regionalen Potentiale finanziell unterstützt.

Dr. Richard Hanke-Rauschenbach, Ingenieur für Energieverfahrenstechnik, betreibt am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme (mpi-magdeburg.mpg) Grundlagenforschung. Er freut sich über die Möglichkeiten, die ihm der Standort bietet. Im Rahmen der EU-Strukturfondskampagne des Landes Sachsen-Anhalt „Dafür stehen wir früher auf“ erzählt er in einem Filmbeitrag über seine Arbeit. Hanke-Rauschenbach erforscht, wie mit Hilfe von Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden kann.

Der Wasserstoff kann bei Bedarf wieder in Strom zurückverwandelt oder als Zwischenspeicher verwendet werden. Hier wird die Brücke geschlagen zwischen den Grundlagen zur praktischen Anwendung von Forschung. „Am wichtigen Zukunftsthema Energie zu forschen macht mir Riesenspaß. Es ist toll, dass ich hier etwas gestalten und aufbauen kann. Das wird unseren Kindern und Enkelkindern zugute kommen“, so Hanke-Rauschenbach. Sein Labor befindet sich im neu errichteten Carnot-Gebäude auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, an der Dr. Hanke-Rauschenbach lehrt. Nicht immer konnten die wissenschaftlichen Potentiale voll genutzt werden, es fehlte schlichtweg an geeigneten Räumen für Lehrveranstaltungen und Labore. Dank der EFRE-Fördermittel, die einen Großteil der Baumaßnahmen finanzierten, gehört dies jedoch der Vergangenheit an.[nextpage]

Große Bandbreite der Forschung

Wo in Wissen und Bildung investiert wird, können Entwicklungen vorangetrieben werden und Innovationen entstehen. Die Bandbreite der wissenschaftlichen Arbeit ist groß – so werden nicht nur die Möglichkeiten der zukünftigen Energieversorgung untersucht. Das EFRE-geförderte Leibniz-Institut Magdeburg beschäftigt sich beispielsweise mit den komplexen Fragen der Hirnforschung: Wie lernen wir, wie funktioniert Erinnerung und welche neurobiologischen Störungen hindern uns am Denken? Experimentelle Wirtschaftsforschung hingegen wird im MaXLab der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg betrieben. Hier untersuchen Wissenschaftler, wie sich Menschen als Akteure im Wirtschaftsprozess verhalten, wie sie Entscheidungen treffen und wie dies in formalen Theorien beschrieben werden kann.

Um die mit vielen Probanden gewonnenen Daten in der Zukunft besser nutzen und vergleichen zu können, entsteht derzeit eine neue Forschungsplattform für Wissenschaftler aus aller Welt. Auch dies wäre ohne die Förderung durch die Europäischen Strukturfonds nicht möglich gewesen. Weiterhin sind EU-Strukturfonds-Gelder eingesetzt worden, um zukünftige Wissenschaftler und Interessierte für Forschung und Wissenschaft zu begeistern. Dies geschieht in der Lukasklause, die dank der EFRE-Unterstützung restauriert wurde und heute als Guericke-Zentrum Wissenschaftler, Schüler und Touristen gleichermaßen anzieht. In der Lukasklause werden umfangreiche Informationen über Otto von Guericke geboten. Im Schülerlabor können Experimente durchgeführt werden und natürlich wird auch Guerickes weltweit bekannter Halbkugelversuch, mit dem er vor über 350 Jahren die Kraft des Luftdrucks sichtbar machte, nachgestellt. Ganz traditionell treten hier Pferde und Menschen gegen den Luftdruck in den Kugeln an und machen Physik zum Erlebnis.

Mit der EFRE- und ESF-Förderung sollen gezielt Wachstum und Beschäftigung in der Region verbessert werden. Für Sachsen-Anhalt stehen im Förderzeitraum 2007-2013 dafür insgesamt 2,6 Milliarden Euro zur Verfügung. Die neue EU-Strukturfondskampagne des Landes Sachsen-Anhalt wird ebenfalls zu 100% aus Mitteln der EU-Strukturfonds finanziert. Hierfür stehen insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die EU-Strukturfonds bestehen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Beide sind für das Land Sachsen-Anhalt eine Erfolgsgeschichte für sich. Durch die Unterstützung von zahlreichen lokalen Projekten konnten schon nahezu 46.000 Arbeitsplätze im Land gesichert werden. Auf diese Erfolge einmal aufmerksam zu machen, ist ein Schwerpunkt der Kampagne.
->Quelle: de.mpi-magdeburg.mpg.de; das Video: youtube.com