EVU jammern und wollen abschalten – 2

E.ON: Ergebnis im Rahmen der Erwartungen

Die Geschäftsentwicklung von E.ON liegt nach dem ersten Halbjahr 2013 im Rahmen der Erwartungen, teilt Deutschlands größter Energieversorger mit. Der Umsatz habe mit 64,6 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahresniveau gelegen, das EBITDA sei um rund 15 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zurück gegangen. Positive Effekte (Kosteneinsparungen und Ergebnisanstieg bei Erneuerbare Energien und Exploration & Produktion) seien „durch den Wegfall der Ergebnisbeiträge veräußerter Gesellschaften und die derzeitigen Marktbedingungen in der fossilen Erzeugung mehr als aufgewogen“ worden, klagt E.ON. Insbesondere das europäische Kraftwerksgeschäft leide „unter geringer Auslastung der Anlagen und zu niedrigen Großhandelspreisen in Folge der europäischen Wirtschaftskrise sowie weitreichender politischer und regulatorischer Eingriffe“.

Gewinn sank um 42%

Der nachhaltige Konzernüberschuss sank um 1,4 Milliarden Euro oder 42 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Dies ist vor allem auf den Rückgang im EBITDA und eine höhere Steuerquote zurückzuführen.

Beim Umbau des Unternehmens zu einem internationalen Anbieter von Energielösungen kommt E.ON zügig voran. Im Juli wurde der weltweit größte Offshore-Windpark London Array eingeweiht, in der deutschen Nordsee hat der Bau von Amrumbank West begonnen. E.ON verfügt aktuell über Windkraft- und Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 5 Gigawatt, inklusive der Wasserkraft sind fast 11 Gigawatt Erneuerbare Erzeugung am Netz. Im Bereich dezentraler Lösungen haben in Deutschland die ersten Anlagen aus der Kooperation mit Metro die Arbeit aufgenommen. Zudem hat E.ON den Zuschlag für den Bau einer hochmodernen Gas- und Dampfturbinen-Anlage für die Energieversorgung des Chemieparks Marl erhalten.

Die außereuropäischen Geschäfte (Russland und Türkei) entwickelten sich gut, so der Bericht weiter. In der Türkei sei eine E.ON-Tochter Energielieferantin von 20 Millionen Menschen, fast ein Viertel der türkischen Bevölkerung – für E.ON der Markt mit den meisten Kunden. Das 600-MW-Gaskraftwerk Bandirma sei mit mehr als 60 Prozent Wirkungsgrad das modernste Kraftwerk des Landes.

„Nur“ noch 33,3 Milliarden Schulden – 2,2-2,6 Milliarden Ergebnis erwartet

Die Investitionen des E.ON-Konzerns lagen im ersten Halbjahr 2013 bei rund 4,5 Milliarden Euro. Der operative Cashflow lag mit 4,1 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 2,5 Milliarden Euro. Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf der Zahlung einer anrechenbaren Kapitalertragsteuer auf eine konzerninterne Dividende im ersten Quartal 2012. Diese Kapitalertragsteuer wurde im dritten Quartal 2012 vollständig zurückerstattet. Im Vergleich zum 31. Dezember 2012 (-35,9 Milliarden Euro) sank die wirtschaftliche Netto-Verschuldung um 2,6 Milliarden Euro auf -33,3 Milliarden Euro. Wesentliche Gründe für die Verbesserung waren hohe Desinvestitionserlöse und der positive operative Cashflow, die vollständig zur Deckung der Investitionen sowie der Dividendenzahlung der E.ON SE ausreichten. Darüber hinaus trugen geringere Pensionsrückstellungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Netto-Verschuldung bei.

Für das Geschäftsjahr 2013 geht E.ON weiterhin von einem EBITDA im Bereich 9,2 bis 9,8 Milliarden Euro aus. Dieser Wert berücksichtigt bereits den Wegfall von Ergebnisbeiträgen durch den Verkauf von Beteiligungen im Rahmen des laufenden Desinvestitionsprogramms. Für den nachhaltigen Konzernüberschuss erwartet E.ON ein Ergebnis zwischen 2,2 und 2,6 Milliarden Euro.
->Quelle: eon.com