Willenbacher kritisiert „Lügenkampagne gegen die Erneuerbaren“

juwi-Gründer und Bestseller-Autor: Falsche Schuldzuweisungen

Der jährliche Zubau von Wind- und Solarenergie sei nur für 13 Prozent der EEG-Umlage-Steigerung verantwortlich, zitiert Erneuerbare-Energien-Pionier Matthias Willenbacher zwei aktuelle Studien. Er sieht die Bundestagswahl auch als „eine Entscheidung zwischen zügigem Ausbau der erneuerbaren Energien und Rückfall ins atomar-fossile Zeitalter“. Wenn es nach den Umfragen geht, steht eine große Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor hinter der Energiewende und dem Umbau auf erneuerbare Energien. Umso mehr ärgert es Willenbacher, dass „von den Verfechtern des ‚alten Systems‘ täglich neue Lügen über Ausmaß und Ursache des befürchteten Anstiegs der Energiepreise verbreitet“ werden. Für Willenbacher eine durchsichtige Taktik.

Er weist auf eine erst jüngst vom Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) veröffentlichte Schätzung zur Entwicklung der EEG-Umlage hin: Darin gehe der BEE von einem Anstieg der EEG-Umlage 2014 um 1,12 Cent pro Kilowattstunde auf dann 6,42 Cent pro Kilowattstunde aus. Zu einem recht ähnlichen Ergebnis komme das Beratungsunternehmen Energy Brainpool, das im Auftrag der Grünen bereits vor zwei Wochen eine ähnliche Studie herausgegeben habe. Hier wird ein Anstieg auf 6,1 Cent pro Kilowattstunde geschätzt. Am 15. Oktober werden die Übertragungsnetzbetreiber die offizielle Erhöhung veröffentlichen.

Der tatsächliche Anteil der Erneuerbaren an der Erhöhung ist verschwindend gering. Die erwähnten Studien sind sich einig: Beide Untersuchungen beziffern unabhängig voneinander den Anteil des Zubau der erneuerbaren Energienam Strompreisanstieg nur auf 13 Prozent. Willenbacher: „Damit ist die von Gegnern der Energiewende gerne genutzte Schuldzuweisung an die erneuerbaren Energien haltlos. Gleichermaßen zeugen vor diesem Hintergrund die Forderungen der FDP nach einem Zubaustopp für Erneuerbare als auch die Altmaiersche ‚Strompreisbremse‘ von fehlender Sachkenntnis. Der Zubau der Erneuerbaren ist nicht das Problem.“

Willenbacher weiter: Der Löwenanteil entfalle laut BEE „auf den Rückgang der Börsenstrompreise mit einem Anteil am Anstieg der Umlage von 32 Prozent, gefolgt von den Industrieprivilegien mit 30 Prozent. Die Nachholung zum Ausgleich des EEG-Kontos ist für weitere 20 Prozent verantwortlich. Hierbei ist zu beachten, dass dieser Anteil faktisch ebenfalls dem Rückgang des Börsenstrompreises zugerechnet werden muss, nur bezogen auf das Jahr 2013. In Summe sind damit 52 Prozent des Anstiegs dem Rückgang des Börsenstrompreises zuzuordnen.“ Geringe Anteile entfielen noch auf die Liquiditätsreserve mit 3 Prozent und die Marktprämie mit 2 Prozent.

Willenbacher hat vor kurzem ein Buch veröffentlicht, das es bis in die Bestsellerlisten gebracht hat. In „Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin. Denn die Energiewende darf nicht scheitern!“ beschreibt er klar und ohne Fachchinesisch den klimaverträglichen Umbau unserer Energieversorgung, wie er ihn sieht.
->Quelle: juwi.de