ARD: Ungereimtheiten der Energiewende – SZ: Aus für Garzweiler

Kohle boomt – umweltfreundliche Kraftwerke stehen still
Braunkohletagebau Garzweiler vor dem Aus?
Betreiber wollen 30 alte Kraftwerke abschalten

Seit dem Beginn der Energiewende steigen die Strompreise. Ein Konzept für einen sinnvollen Einsatz von Kraftwerken und Zwischenspeichern für Sonnen- und Windenergie aber steht noch aus. Strom aus erneuerbaren Energien und sauberen Kraftwerken ist die Zukunft. Doch das politische Großprojekt stockt, Verlierer sind dabei ausgerechnet umweltfreundliche Kraftwerke. Dagegen boomt der Klimakiller Braunkohle. Die Schlote rauchen, stoßen Massen an CO2 in die Luft. Es werden sogar noch neue Kohlekraftwerke gebaut. Kohle ist billig, und die massive CO2-Verschmutzung wird kaum bestraft.

Je mehr grüner Strom also ins Netz kommt, desto weniger werden Gaskraftwerke genutzt, weil sie die letzten in der Rangfolge sind. Völlig unverständlich, finden Experten. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung hält es für paradox, dass Gaskraftwerke still stehen, während die CO2-trächtigen Kohlekraftwerke noch ausgebaut werden. So hat sie sich die Energiewende nicht vorgestellt.

Verkehrte Welt der Energiewende. Umweltfreundliche Kraftwerke stehen still oder werden erst gar nicht gebaut. Richtig wäre es, Kohlekraftwerke für ihre CO2-Verschmutzung endlich richtig zahlen zu lassen. So würde Kohle teurer, Gas billiger und deshalb schneller ins Stromnetz eingespeist. Das würde die Einsatzzeit erhöhen.
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SZ: Größtem Braunkohletagebau Europas droht das Aus

Dem umstrittenen nordrhein-westfälischen Braunkohletagebau Garzweiler droht nach Informationen der Süddeutschen Zeitung das Aus. Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE erwäge „aus Kostengründen die vorzeitige Schließung des gigantischen Bergwerks bis zum Jahr 2018.“

Wenn die Kohle in den bereits evakuierten Bereichen abgebaut sei, „spätestens 2018“, wolle RWE nach Prüfung neue Investitionen stoppen. Denn der Betrieb der großen Braunkohle-Kraftwerke in der Region rentiere sich immer weniger. Das zunehmende Angebot erneuerbarer Energien drücke die Preise an den Strombörsen immer häufiger unter die Rentabilitätsgrenze.

Betreiber wollen alte Kraftwerke abschalten

Deutsche Stromkonzerne wollen knapp 30 alte Kohle- und Gaskraftwerke stilllegen. Der Betrieb lohnt sich wegen der Konkurrenz von Ökostrom meist nicht mehr. „Aktuell liegen 28 Betreiberanträge zur Stilllegung von konventionellen Kraftwerken vor“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, der Rheinischen Post. Die Behörde muss nun über die Anträge entscheiden – laut Homann wird sie die meisten ablehnen.

Genehmigt werden könnten nämlich nur Kraftwerks-Stilllegungen nördlich des Mains: „Die meisten Problem-Kraftwerke liegen südlich des Mains. Diese werden aber für die Versorgungssicherheit benötigt.“ In Süddeutschland fallen durch den Atomausstieg zahlreiche Atomkraftwerke weg. Der vor allem im Norden produzierte Windstrom gelangt aufgrund fehlender Leitungen aber nicht immer in ausreichender Menge in den Süden.
->Quelle: daserste.de; sueddeutsche.de; rp-online.de;