E-Konzerne gegen EU

„Mit uns geht’s den Bach runter“

Wenn es nach den großen Energieunternehmen geht, ist bald Schluss mit der Förderung für Wind- und Solarenergie. Zehn große europäische Energieunternehmen, die rund die Hälfte der europäischen Stromerzeugungskapazitäten auf sich vereinigen, stellen sich gegen die EU-Energiepolitik. In einem gemeinsamen Aufruf forderten ihre Vorstandsvorsitzenden in Brüssel, die Unterstützung der Wind- und Solarenergie zu beenden. Die bestehenden Fördersysteme hätten die Strompreise in die Höhe getrieben.

Die Hilfen für die Ökoenergie sollten umgestellt, fossile Energieträger wie Gas dürften nicht ausgebremst werden. Eon-Chef  Teyssen sprach sich bei einer Pressekonferenz für eine stärkere Rolle der EU aus, um den Flickenteppich an nationalen Ökoförderungen zu beenden. Die Politik müsse handeln und die Sorgen der Branche – insbesondere konventioneller Kraftwerksbetreiber – berücksichtigen, deren Lage kritisch sei. „Mit uns geht’s den Bach runter“, sagte der Chef des italienischen Versorgers Enel, Fulvio Conti.

Die Chefs, unter anderem von Eon, RWE, GDF Suez und Eni, warnten vor europaweiten Stromausfällen und drängten die EU-Behörden in ihrem Schreiben dazu, besser für die Sicherheit und Stabilität der europäischen Stromnetze zu sorgen. Die Erzeuger wollen auch Vergütungen, wenn sie Kapazitäten bereithalten.

Die in den Augen der Energiebosse falsche Energiepolitik begann um die Jahrtausendwende, als die meisten europäischen Regierungen damit begannen, erneuerbare Energien zu fördern. Doch ist ihre Kritik weder überraschend noch neu: Denn der Wandel zu erneuerbaren Energien bedroht ihr  traditionelles Erzeugungsgeschäft aus Atom und Kohle.
->Quelle(n): n-tv.de; wsj.de;