Bischöfe: „Energiepolitischer Kurswechsel notwendig“

Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Empfehlungen zur Energiewende

Einen „Diskussionsbeitrag“ nennen die deutschen Bischöfe ihre „Empfehlungen zur Energiewende“ – veröffentlicht am 02.12.2013 von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Der Vorsitzende der Kommission, Kardinal Reinhard Marx, betont, dass sich das Dokument vor allem auf die deutsche Energiewende beziehe. „Mit der Veröffentlichung der Empfehlungen zur Energiewende bekräftigen die deutschen Bischöfe die Notwendigkeit eines energiepolitischen Kurswechsels und hoffen, dass der Diskussionsbeitrag für diese bedeutende Debatte Orientierung geben kann“, so Kardinal Marx.

Bewahrung der Schöpfung – Energiekosten erträglich halten

Die Bewahrung der Schöpfung stelle „von Beginn an einen Schwerpunkt des Pontifikats von Papst Franziskus dar“, beginnen die Bischöfe ihren Beitrag. „Auch in dem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ vom 24. November 2013 fordeet er einen verantwortlichen und nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung.“ Umweltethisches Handeln sei im Schöpfungsglauben begründet und die Energiefrage sei eine Frage intergenerationeller, globaler und ökologischer Gerechtigkeit .

Ohne die grundlegenden Ziele der Energiewende zu vernachlässigen, seien aber negative Auswirkungen zu vermeiden oder abzumildern: „Dabei geht es darum, Belastungen fair zu verteilen, für einkommensschwache Haushalte die Energiekosten auf einem erträglichen Niveau zu halten, langfristig unwirtschaftliche Subventionierungen abzubauen, von Infrastruktur-maßnahmen betroffene Bürger in die öffentliche Planung einzubeziehen und die Energiepolitik in einen europäischen Rahmen einzubinden“, unterstrich Kardinal Marx.

Schon 2011: „Der Schöpfung verpflichtet. Anregungen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie“

Die Empfehlungen zur Energiewende wurden von der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen unter Vorsitz von Weihbischof Dr. Bernd Uhl (Freiburg) im Auftrag der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen erarbeitet. Bereits 2011 legte eine Expertengruppe der Deutschen Bischofskonferenz das Dokument „Der Schöpfung verpflichtet. Anregungen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie“ vor, in dem umweltethisches Handeln im Schöpfungsglauben begründet und die Energiefrage als eine Frage intergenerationeller, globaler und ökologischer Gerechtigkeit dargelegt wird.

Das Vorhaben, von einem auf fossilen und nuklearen Energieträgern basierenden System zu einer auf regenerativen Energieträgern fußenden Energieversorgung zu wechseln, sei von außergewöhnlicher Tragweite. Es sei keine leichte Aufgabe, einerseits den Klima- und Umweltschutz, die Senkung des Energieverbrauchs, die Verbesserung der Energieeffizienz sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien zu verfolgen ohne andererseits Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Akzeptanz zu vernachlässigen. Die öffentliche Diskussion der vergangenen Monate über das Für und Wider hätten die Energiewende ins Stocken geraten lassen.
Folgt: Notwendigkeit der Energiewende unterstrichen – Mix von zentralen und dezentralen Versorgungsstrukturen empfohlen