BDI und PwC: Energiepreissorgen

BDI-PwC-Mittelstandspanel: gedämpfter Optimismus – Regierung schlechter benotet

Der deutsche Mittelstand blickt überwiegend zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte 2014. Die Unsicherheiten über die Folgen der Energiewende und die Energiesicherheit allgemein entwickeln sich jedoch zu einem langfristigen Belastungsfaktor, zeigt das aktuelle BDI-PwC-Mittelstandspanel.

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen erwartete für das zweite Halbjahr 2014 eine gute oder sogar sehr gute Geschäftsentwicklung. Besonders optimistisch sind dabei die export-orientierten Betriebe. Allerdings spiegeln sich die positiven Umsatzerwartungen nicht voll in den Investitions- und Personalplanungen wider. Wesentliche Ursache dürfte die Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Energiepreise im Zuge der Energiewende sein. Auf Sicht der kommenden zwei Jahre sehen drei von vier Mittelständlern die Energiepreisentwicklung als wesentlichen Belastungsfaktor.

Schlechtere Noten für Wirtschaftspolitik

Derzeit beurteilen nur noch gut 45 Prozent der Mittelständler das wirtschaftspolitische Umfeld als gut bis sehr gut, im Herbst 2013 waren noch fast 52 Prozent dieser Ansicht. Diese Entwicklung dürfte maßgeblich vom Themenkomplex Energiewende beeinflusst sein.

Europa bleibt Wirtschaftsraum Nr. 1

Im vergangenen Jahr flossen knapp 19 Prozent der Auslandsinvestitionen nach Nordamerika. Auf die Region Asien-Pazifik entfielen demgegenüber rund 29 Prozent. Die mit Abstand wichtigste Region aber war Europa: Rund 45 Prozent des Investitionsvolumens im Ausland entfielen auf Standorte in der EU-28 bzw. in anderen europäischen Ländern.

Mehr als zwei Drittel der deutschen Industrieunternehmen können und wollen nicht auf den Wirtschaftsraum Europa verzichten. Dies zeigt sich auch an der dominierenden Bedeutung der europäischen Investitionsstandorte. Das zwischen der EU und den USA geplante transatlantische Freihandelsabkommen hat aus Sicht der meisten industriellen Mittelständler zumindest mittelfristig einen geringen Einfluss auf ihre wirtschaftliche Entwicklung.

Positive Einschätzung von TTIP

Gefragt nach ihrer Einschätzung zum Freihandels- und Investitionsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) äußern sich gut 18 Prozent der Betriebe positiv, während knapp 12 Prozent eher negative Folgen für ihr Unternehmen sehen. Dabei ist der Anteil der Befürworter des Abkommens unter den stark exportorientierten Unternehmen mit fast 45 Prozent deutlich höher. Eine Unterzeichnung des Abkommens könnte auch dazu führen, dass deutsche Unternehmen verstärkt in den USA investieren.

Fokus auf Innovationen

Der strategische Fokus der mittelständischen Unternehmen liegt auf der Entwicklung innovativer Produkte und der Nachwuchsförderung. Allerdings setzen vor allem die größeren, exportorientierten Unternehmen in diesen Bereichen Prioritäten. An der Frühjahrsumfrage für das BDI-PwC-Mittelstandspanel beteiligten sich 779 Unternehmen zwischen Februar und April 2014. Das Mittelstandspanel wird nunmehr im zehnten Jahr erhoben.

Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag des BDI und PwC durch das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn erstellt. 779 Unternehmen haben sich vom 18.02 bis 30.04.2014  an der 19. Erhebungswelle der Online-Befragung beteiligt.

Die vollständige Studie auf: bdi-panel.emnid.de  und pwc.de/bdi-pwc-mittelstandspanel