Fracking wird verboten – weitgehend

BDI fordert „verantwortungsvolle Pilotprojekte“ – Grillo: „Wir sollten Fracking eine Chance geben“

Wenig verwunderlich, ist der Bundesverband der deutschen Industrie gegen das Verbot: „Momentan wissen wir noch nicht alles über Vorkommen und Förderprozess. Aber Erkenntnisse gewinnen wir nicht durch Warten oder Verbote. Ich bin davon überzeugt: Was wir jetzt brauchen, sind verantwortungsvolle Pilotprojekte“, ließ sich BDI-Präsident Grillo in einem Gastbeitrag („Die Zeit ist reif“) für die Rheinische Post vernehmen. „Es ist an der Zeit, dass die Politik dem technologischen Fortschritt in einem verantwortungsvollen Rahmen eine Chance gibt. Durch Wissenschaft und Öffentlichkeit begleitete Pilotvorhaben liefern neue Erkenntnisse – und die Basis, um klug endgültig zu entscheiden.“

„Fracking müsse man ergebnisoffen prüfen. ‚Wenn wir es umweltverträglich machen können, sollten wir es tun,'“ so Grillo in einer BDI-Erklärung. Und in der RP lockte er mit der Vorstellung: „Deutschland könnte Experten zufolge aus heimischen Quellen so viel Erdgas fördern, wie zurzeit beispielsweise aus Russland importiert wird. Doch wo andere Länder sich die Hände reiben, habe ich fast den Eindruck, als hätte uns nichts Schlechteres passieren können als heimische Rohstoffe.“

Allerdings fand Grillo es gut, „dass es eine öffentliche Debatte über die Gewinnung von Schiefergas gibt. Die Industrie hat dazu gelernt, ist transparenter geworden, hat technische Neuerungen entwickelt. Und die Fachleute? Keine der aktuellen Studien sieht einen Anlass, Fracking generell zu verbieten. Momentan wissen wir noch nicht alles über Vorkommen und Förderprozess. Aber Erkenntnisse gewinnen wir nicht durch Warten oder Verbote. Ich bin davon überzeugt: Was wir jetzt brauchen, sind verantwortungsvolle Pilotprojekte.“

Eines sei dabei klar: Trinkwasserschutz sei „nicht verhandelbar“. Allerdings zeige Deutschland seit Jahrzehnten, dass Trinkwasserschutz und Fracking vereinbar seien. Seit mehr als 50 Jahren habe es in Deutschland keinen einzigen Umweltschaden gegeben. Zudem habe die  Industrie mittlerweile Mischungen entwickelt, in denen kein einziger giftiger Stoff mehr enthalten sei.

Grillo schloss: „Der Ball liegt jetzt bei der Politik, die notwendige Sicherheit für Anwohner und Investoren zu schaffen.“