Wasserstoff und Brennstoffzellen wichtige Säule für Energiewende

Studie: Abhängigkeit von Erdöl dauerhaft reduzieren

Brennstoffzellen und Wasserstoff haben das Potenzial für die Energiewende, die Abhängigkeit von Erdöl dauerhaft zu reduzieren. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung mit dem Titel „Die Rolle von Wasserstoff in der Energiewende“, die von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) im Auftrag der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg GmbH erstellt wurde.

Stromspeicherung durch Power-to-Gas Technologie

Die Studie gibt einen Überblick über den aktuellen Entwicklungs- und Diskussionsstand der Rolle von Wasserstoff und Brennstoffzellen in der Energiewende in Deutschland aus technischer und strategischer Perspektive und schließt mit einem Ausblick und mit Handlungsempfehlungen für die öffentliche Hand, private Unternehmen und die Forschung. Besonderes Potenzial liegt laut Studie in der sogenannten Power-to-Gas Technologie. Auf diesem Gebiet ist jedoch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Nöten, damit kostengünstige Elektrolyseure zur Verfügung stehen.

Schnelle Nutzung im Verkehrssektor möglich

Wirtschaftlich genutzt werden die Technologien rund um Wasserstoff und Brennstoffzellen am schnellsten im Verkehrssektor. „Für die Energiewende bedarf es neben einer Stromwende auch einer Verkehrswende“, so Dr. Ulrich Bünger, Koordinator der Meta-Studie bei der LBST. Hier seien es vor allem die langen Entwicklungsvorlaufzeiten, die vorausschauendes Handeln erforderten. „Bereits heute ist zu beobachten, dass die Industrie europaweit die Errichtung einer Wasserstoff-Infrastruktur vorbereitet und sogar mit der Umsetzung begonnen hat“, fügt Franz Loogen, Geschäftsführer von e-mobil BW, hinzu.

Autoren fordern geeignete Rahmenbedingungen

Die Studie kommt daher zu dem Schluss, dass mobile und stationäre Brennstoffzellen-Anwendungen sowie die Wasserstoff-Technologie einsatzreif sind. Geeignete Rahmenbedingungen müssten jetzt geschaffen werden, um die Technologien in den Markt einzuführen.

Die Studie schließt wörtlich: „Grundlegend für eine erfolgreiche Markteinführung in allen Bereichen ist eine hohe Kontinuität der Aktivitäten in Industrie und Politik. Deutschland hat sich weltweit eine technologische Spitzenstellung gesichert, die es jetzt gilt, in die erfolgreiche Markteinführung zu übersetzen. Um den industriellen Anschluss an die internationalen Wettbewerber insbesondere aus Japan und Korea sowie aus Nordamerika zu halten, welche die Industrialisierung dieses innovativen Technologiefelds durch umfangreiche Markteinführungs-Programme unterstützen, ist auch in Deutschland eine Unterstützung der Marktaktivierung und des Markthochlaufs durch befristete, degressiv gestaltete und an Zielen orientierte Markteinführungs-Instrumente erforderlich. Die Bundesregierung hat dies im Koalitionsvertrag aufgegriffen und ist jetzt gefordert, diese Herausforderung gemeinsam mit der Industrie zeitnah anzugehen.“
->Quelle: lbst.de; lbst.de/Studie_RZ