Umfrage: Heimliche Akzeptanz für Fracking

PREISVERGLEICH.de Umfrage: Jeder dritte Deutsche aus Kostengründen dafür

Deutschland scheint im Zwiespalt: Auf der einen Seite werden Naturschutz, Energiewende und Umweltbewusstsein hochgehalten; auf der anderen weiter steigende Energiepreise beanstandet. Ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Fördermethoden wie Fracking ausreichend akzeptiert sind? PREISVERGLEICH.de zeigt, wie vielen das Ideal umweltverträglicher Energie egal ist.

In Zusammenarbeit mit der keyfacts Onlineforschung GmbH hat PREISVERGLEICH.de insgesamt 4.024 Internetuser zum Thema Fracking befragt. Unter den Teilnehmern der Umfrage befanden sich 47,6 Prozent Frauen sowie 52,4 Prozent Männer jeweils im Alter von 35 bis 65 Jahren; aus ganz Deutschland. Dem Alter nach handelt sich dabei um Verbraucher, die bereits einen Haushalt führen und gewiss schon die ein oder andere Energieabrechnung erhalten haben. Preisbewusstsein darf demnach weitestgehend vorausgesetzt werden, wie auch 95,7 Prozent bestätigen. Wenn die Verbraucher aber so preisbewusst sind, weshalb ist die Akzeptanz für Fracking in Deutschland dann so gering – oder ist sie es eigentlich gar nicht?

Eine Frage des Gewissens

In den USA hat die Förderung von Gas mittels Fracking zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verholfen – der Gaspreis ist gesunken. Seit fast 15 Jahren setzt man dort verstärkt auf die Erdgasförderung mit Chemikalien. Hierzulande herrscht hingegen Skepsis. 65,8 Prozent der Umfrageteilnehmer schätzen Fracking als gefährlich ein; aber immerhin 34,2 Prozent halten diese Art der Gasgewinnung für unbedenklich oder enthalten sich einer Stellungnahme. Hierin spiegelt sich der Konflikt zwischen Natur- und Umweltschutz, auf den 79,4% großen Wert legen, und der Möglichkeit wider, Fracking könnte kostengünstigeres Gas erschließen.

Fluch und Segen des Frackings

In die Zwickmühle führen zwei konträre Seiten: Auf der einen stehen die Umwelt- und Naturschützer. Sie verweisen auf die gesundheitlichen und ökologischen Risiken des Hydraulic Fracturing. Offizielle Studien zur Gefahr des Frackings sind jedoch rar. Ungeachtet dessen halten sich hartnäckig Gerüchte, dass die bis zu zwölf verschiedenen beim Fracking eingesetzten Chemikalien trotz entsprechender Vorkehrungen in das Grundwasser gelangen können und neben Schäden an Tierwelt und Pflanzen auch beim Menschen Unfruchtbarkeit, Missbildungen und Krebs fördern.

Diesen Warnungen gegenüber stehen enorme Wirtschaftsinteressen. Das Fracking erlaubt es, Gaslagerstätten zu erschließen, die ansonsten unerreichbar sind. Allein in Deutschland lagern etwa 7 bis 23 Billionen Kubikmeter des sogenannten Schiefergases. Die Förderung dieser Ressource könnte auch für die Verbraucher günstigere Gaspreise nach sich ziehen, sodass sich Fracking aus wirtschaftlicher Sicht lohnt, vorausgesetzt, die Nachfrage nach Gas ist groß genug.