Strom aus Wind und Sonne zunehmend kostengünstiger

Stromgestehungskosten von Braun- und Steinkohle

Die Kosten von Kohlekraftwerken hängen stark vom Preis für Emissionszertifikate ab. Jene in der Metaanalyse untersuchten Studien, die von relativ niedrigen Stromgestehungskosten bei Kohlekraftwerken ausgehen, rechnen gänzlich ohne [[CO2]]-Kosten oder auch für die Zukunft mit geringen Zertifikatspreisen von maximal 30 Euro pro Tonne. Zum Vergleich: Die externen Kosten einer Tonne [[CO2]] werden von Klimawissenschaftlern mit rund 80 Euro angegeben und Studien mit ambitionierten Klimaschutzzielen gehen auch davon aus, dass der Ausstoß von Kohlendioxid künftig mit Kosten in dieser Größenordnung belegt wird. Derzeit liegt der Preis für ein Zertifikat allerdings nur bei etwa sechs Euro.

„Hohe Volllaststunden für fossile Kraftwerke nicht besonders realistisch“

Auch die Auslastung der Kraftwerke spielt eine entscheidende Rolle. „Angesichts der zunehmenden Anteile von Sonnen- und Windstrom an der Stromerzeugung erscheinen die hohen Volllaststunden für fossile Kraftwerke, welche die Mehrheit der untersuchten Studien für die Jahre 2030 und 2050 annehmen, nicht besonders realistisch“, analysiert AEE-Geschäftsführer Vohrer. Mit einer geringeren Auslastung der fossilen Kraftwerke lägen die Kosten für Kohlekraftwerke jedoch noch höher und die Erneuerbaren Energien noch klarer im Vorteil. Besonders, wenn die Technik zur Abscheidung, Transport und Endlagerung von [[CO2]] (Carbon Capture, Transport and Storage – CCTS) die Klimabilanz fossiler Kraftwerke verbessern sollte, wäre Kohlestrom keine kostengünstige Option. Die Stromgestehungskosten von Braunkohlekraftwerken mit CCTS lägen nach den in der Metastudie untersuchten Szenarien im Jahr 2030 zwischen 5,3 und 9,1 ct/kWh, bei Steinkohlekraftwerken mit CCTS wären es zwischen 7,5 und 13,3 ct/kWh. Sonnenenergie- und Windenergieanlagen werden Strom deutlich kostengünstiger erzeugen können. Längerfristig fällt die Bilanz für Sonne und Wind noch besser aus, so dass noch ein erheblicher Puffer für die Deckung der Kosten für die Systemintegration der fluktuierenden Erneuerbaren Energien bleibt.

Stromgestehungskosten der Bioenergie

Die Stromerzeugung aus Biomasse und Biogas wird auch in Zukunft im Verhältnis zu der aus Wind und Sonne relativ teuer bleiben. Dennoch weist sie spürbare Kostensenkungspotenziale auf. In den Jahren 2013 und 2014 lag die Bandbreite der Stromgestehungskosten noch zwischen 11,5 und 21,8 ct/kWh. Im Jahr 2020 wären es den ausgewerteten Studien zufolge nur noch zwischen 9,9 und 17,3 ct/kWh, im Jahr 2050 zwischen 7,6 und 16,8 ct/kWh. Damit wird Biogas gegenüber Erdgas konkurrenzfähig sein, das 2020 zwischen 7 und 14,3 ct/kWh, 2050 zwischen 6 und 25 ct/kWh kosten könnte. Regelbare Biogasanlagen können zudem eine wertvolle Ergänzung zu Wind und Sonne sein – und die Wertschöpfung findet vor Ort im ländlichen Raum statt.

Dynamischer Ausbau der Erneuerbaren bewirkt Kosteneinsparung

„Der Kostenvergleich belegt die erfolgreiche Entwicklung, die Erneuerbare-Energien-Technologien in den vergangenen Jahren durchlaufen haben“. Der dynamische Ausbau bewirkte technologische Weiterentwicklungen, die zu signifikanten Kostensenkungen geführt haben. Die Förderung durch das EEG hat sich als sehr erfolgreich und zielführend erwiesen. Perspektivisch sind weitere Kostensenkungen möglich, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien jetzt nicht abgewürgt wird“, so Vohrer.

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