Weg frei für Nord.Link

Neue Seekabel-Verbindung zwischen Norwegen und Deutschland

Die norwegische Regierung hat am 13.10.2014 die erforderlichen Lizenzen für den Bau der ersten Stromverbindung „Nord.Link“ zwischen Norwegen und Deutschland an den norwegischen Stromnetzbetreiber Statnett erteilt.

Das genehmigte 623 Kilometer lange Gleichstrom-Seekabel verläuft östlich des Helwin-Clusters (Windparks Amrumbank, Nordsee Ost, Meerwind Süd/Ost) parallel zur schleswig-holsteinischen Küste. Sie quert die naturschutzrechtlich geschützten Biotope auf kurzer Strecke, um sie möglichst wenig zu beeinträchtigen. Das NordLink-Kabel soll eine Übertragungskapazität von 1400 MW Hochspannungs-Gleichstrom (HGÜ) haben und bereits im Jahr 2018 in Betrieb gehen.

Bundesminister Sigmar Gabriel begrüßte die Entscheidung: „Ich freue mich, dass die norwegische Regierung die Lizenzen für das Nord.Link-Kabel erteilt hat. Auf der deutschen Seite liegen die notwendigen Genehmigungen bereits vor. Damit ist der Weg für eine neue Seekabelverbindung zwischen Norwegen und Deutschland frei. Mit dieser ersten direkten Verbindung zwischen unseren beiden Strommärkten schlagen wir ein weiteres Kapitel deutsch-norwegischer Zusammenarbeit auf. Nord.Link wird zu mehr Versorgungssicherheit auf beiden Seiten beitragen. Denn diese Verbindung ermöglicht den Austausch erneuerbarer Energien – insbesondere von Wasserkraft und Windkraft. Damit wird ein weiteres wichtiges Projekt im Rahmen des Bundesbedarfsplans entscheidend vorangebracht.“

Das Nord.Link-Projekt ist Bestandteil des deutschen Netzentwicklungsplans sowie des Bundesbedarfsplans. Darüber hinaus wurde es von der Europäischen Union als Projekt „von gemeinsamem Interesse“ gemäß der Leitlinien für transeuropäische Energie-Infrastruktur eingestuft (PCI-Liste).

NordLink schafft eine Verbindung zu den Speicherkapazitäten in Skandinavien und wird Engpässen im deutschen Übertragungsnetz entgegenwirken. Diese Maßnahme führt damit auch zu einer weiteren Verwirklichung des europäischen Binnenmarkts. Mit NordLink entsteht eine direkte Marktkopplung zwischen der in den norwegischen Stauseen gespeicherten Energie aus Wasserkraft und dem fluktuierenden Windstrom Schleswig-Holsteins. Damit ist NordLink ein elementarer Eckpfeiler für das Gelingen der Energiewende. Dementsprechend wurden mit der Aufnahme des Vorhabens in das Bundesbedarfsplangesetz die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf an der Realisierung des Vorhabens gesetzlich festgestellt. Die Verleihung des Status` als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ durch die EU gemäß den neuen Leitlinien für transeuropäische Energieinfrastruktur unterstreicht die hohe volks- und energiewirtschaftliche Bedeutung des Projekts auch auf europäischer Ebene.
Das Projekt NordLink wird von einem Konsortium geplant, an dem zu jeweils 50 % der norwegische Netzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt ist. An der DC Nordseekabel halten TenneT und die KfW jeweils 50 % der Geschäftsanteile. DC Nordseekabel GmbH & Co. KG (NOKA) ist die Vorhabenträgerin für die Genehmigungsverfahren im deutschen Zuständigkeitsbereich (AWZ sowie 12-Seemeilenzone/Landkabeltrasse). Aus der Realisierungsvereinbarung für Nord.Link

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