9 Mrd. € zusätzlich für Bildung und Forschung

Bildungsbericht 2014: „Investition in Köpfe zahlt sich aus“

In dieser Legislaturperiode stellt der Bund noch einmal neun Milliarden Euro für Bildung und Forschung zur Verfügung. Der Bericht „Bildung in Deutschland 2014“ zeigt: Investition in Bildung zahlt sich aus. Die Bundesregierung hat dazu im Kabinett ihre Stellungnahme beschlossen – eine Pressemitteilung.

Das „wichtigste Kapital“, damit Deutschland heute und morgen gut dastehe, seien Wissen und Können der Menschen – so Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Haushaltsrede vom Juni 2014. Sie verwies darauf, dass Investitionen in Bildung und Forschung ein Schwerpunkt der Bundesregierung seien.

In dieser Legislaturperiode will der Bund weitere neun Milliarden Euro für Bildung und Forschung zur Verfügung stellen. „Deshalb können wir mit Fug und Recht sagen: Es war noch nie der Fall, dass der Bund so viel Geld für Bildung und Forschung ausgegeben hat. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es eine richtige Investition in die Zukunft ist“, so die Kanzlerin.

Gut angelegtes Geld

Rückschauend bestätigt auch der Bericht „Bildung in Deutschland 2014“, dass in Bildung investiertes Geld gut angelegtes Geld ist. Von 2005 bis 2013 hat der Bund seine Ausgaben für Bildung und Forschung um knapp 60 Prozent auf rund 14,4 Milliarden Euro gesteigert. Insgesamt wurden im Jahr 2012 247,4 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Das entspricht einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 9,3 Prozent.

Mehr Unter-Dreijährige werden betreut

Auf 350 Seiten zeigt der Bericht wichtige positive Entwicklungslinien in allen Bildungsbereichen auf. Anhand verschiedener Kennzahlen sind eine höhere Bildungsbeteiligung und ein höheren Bildungsstand der Bevölkerung zu verzeichnen.

Wichtige Ergebnisse im Überblick:

  • Dreimal soviele Unter-Dreijährige wie 2006 wurden in Westdeutschland betreut, insgesamt 24 Prozent (Stand: März 2013). Deutschlandweit werden 29 Prozent und in Ostdeutschland 50 Prozent frühkindlich betreut und erzogen. Ab 2015 finanziert der Bund den dauerhaften Betrieb von Kitas und Tagespflege mit jährlich 845 Millionen Euro. Der Bund stockt die Mittel für den quantitativen und qualitativen Ausbau ab 2016 um 550 Millionen Euro auf und erhöht den Beitrag für den laufenden Betrieb um jeweils 100 Millionen Euro in 2017 und 2018.
  • 2012 boten 56 Prozent aller Schulen Ganztagsbetreuung an. 32 Prozent aller Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil.
  • Immer weniger Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule ohne Hauptschulabschluss. Der Anteil ist in Altersgruppe von 8 Prozent 2006 auf 5,9 Prozent 2012 gesunken.
  • Mehr als jeder zweite Schulabsolvent (53,5 Prozent) verfügt über eine Hochschulzugangsberechtigung.
  • Die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger übersteigt bei weitem die von Bund und Ländern gesetzte Zielmarke von 40 Prozent und liegt 2012 bei 51,4 Prozent. Ab 2015 wird der Bund die BAföG-Leistungen übernehmen und die Länder dauerhaft um rund 1,17 Milliarden Euro pro Jahr entlasten.
  • Die Absolventenquote bei Studierenden hat sich seit 1995 verdoppelt: Sie liegt inzwischen bei 31 Prozent und nähert sich dem seit 2007 stagnierenden OECD-Durchschnittswert von 39 Prozent an.

Der Bildungsbericht 2014 legt den Schwerpunkt auf „Menschen mit Behinderungen im Bildungssystem“. Die bestmögliche Inklusion in allen Altersgruppen bedarf weiterer Anstrengungen. Es bedarf mehr soliden Wissens, wie erfolgreiche Inklusion in der Praxis aussieht. Das Bildungsministerium wird empirische Forschung dazu fördern.

Qualität der frühkindlichen Bildungsangebote steigern

An Herausforderungen nennt der Bericht, stärker den immer noch vorhandenen Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg in den Blick zu nehmen. Das gilt vor allem für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Qualität in der frühkindlichen Bildung und bei den Ganztagsangeboten soll verbessert werden. Es gilt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen beruflicher und akademischer Bildung herzustellen.

Der nationale Bildungsbericht gibt seit 2006 alle zwei Jahre einen Überblick über das gesamte Bildungswesen. Er erstreckt sich entlang eines Lebenslaufs von der frühkindlichen über die schulische, berufliche und akademische bis zur Weiterbildung. Er wird durch ein jeweils wechselndes Schwerpunktthema ergänzt. Ein unabhängiges wissenschaftliches Autorengremium fertigt den Bericht an im Auftrag des Bundesbildungsministeriums und der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder. Er ermöglicht, Entwicklungen im Zeitverlauf darzustellen, Trends zu identifizieren und Handlungsbedarfe zu verdeutlichen.

->Quellen: