Treibstoff aus Ökostrom und CO2

Verfahren mit über 70% Wirkungsgrad startet in weltweit erster Anlage

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka weihte am 24.11.2014 die weltweit erste Demonstrationsanlage ein, mit der aus Wasser und und CO2 unter Einsatz von Ökostrom Treibstoffe wie Benzin, Diesel oder Kerosin synthetisch erzeugt werden können. Mit diesem  Power-to-Liquid (PtL) –Verfahren, das die Firma sunfire aus Dresden entwickelt hat, wird durch chemische Prozesse der „Abfallstoff“ CO2  so verändert, dass er wieder als Rohstoff für die chemische Industrie verwendet werden kann. Das gleichnamige Verbundprojekt SUNFIRE wird vom BMBF mit 6,4 Mio. € gefördert. Die Industrie steuert weitere 4,0 Mio. € bei.

Wanka: „Ein großer Schritt in Richtung Unabhaengigkeit von fossilen Kraftstoffen“

„Das sunfire-Verfahren senkt den CO2-Ausstoß und macht uns unabhängiger vom Erdoel. So schuetzen wir das Klima, schonen Ressourcen und foerdern zugleich eine Technologie, die wirtschaftliches Wachstum verspricht. Der große Vorteil von Power-to-Liquid Treibstoffen ist zudem, dass die gesamte bestehende Infrastruktur, wie Tankstellen, Leitungen und Motoren unverändert genutzt werden kann. Damit ermöglichen wir eine nachhaltige Mobilität mit Erneuerbaren Energien“, so Wanka zur Einweihung der Anlage.

Im Mittelpunkt der Power-to-Liquid-Technologie steht die von sunfire entwickelte Hochtemperatur-Elektrolyse von Wasserdampf. Sie sorgt im ersten Schritt des PtL-Verfahrens fuer die Umwandlung der elektrischen in chemische Energie und nutzt Wasserdampf zur Erzeugung des Wasserstoffs. Die Energie zur Erzeugung des Wasserdampfes kommt aus der Abwärme eines späteren Verfahrensschrittes. Dieser Wärmekreislauf ermöglicht den hohen Gesamtwirkungsgrad von über  70 Prozent.

Ein weiterer Vorteil ist, dass eine solche Anlage auch als Brennstoffzelle zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden kann. Bei einem Überschuss von Ökostrom wird dieser in chemischer Energie gespeichert und weitergenutzt, bei erhöhtem Strombedarf kann elektrische aus der gespeicherten chemischen Energie erzeugt werden. Die Technologie wirkt somit als Puffer in der Produktion und Nutzung von Erneuerbaren Energien und spielt so auch eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Diese Flexibilität macht die neue Technologie fuer Investoren und Industriekunden attraktiv.

SUNFIRE wird innerhalb des BMBF Programms „Chemische Prozesse und stoffliche Nutzung von CO2“ gefördert und ist eine Maßnahme der neuen Hightech-Strategie.

Die neue Hightech-Strategie macht aus Ideen Innovationen und knüpft Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. So schafft sie Zukunftschancen und die Arbeitsplätze von morgen.

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