Keine vernünftigen Zweifel am Klimawandel

Regierungserklärung von Hendricks zum Klimagipfel: „Gräben überwinden“

Der UN-Klimagipfel in Lima habe zwar mit seinem Beschluss die Grundlage für die Verhandlungen über den neuen weltweiten Klimavertrag gelegt, der in einem Jahr in Paris verabschiedet werden solle. Und es gebe eine grundsätzliche Bereitschaft bei allen  Staaten, ein neues umfassendes Klimaabkommen zu treffen. Aber es gebe „nach wie vor tiefe Gräben,  die es zu überwinden gilt“, sagte Hendricks in einer Regierungserklärung am 19.12.2014 vor dem Bundestag. Solarify dokumentiert.

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen!   Eine aktive Klimapolitik gehört heute zum gesellschaftlichen Konsens in Deutschland. Alle politisch  aktiven Menschen, ob im Bundestag, in den Ländern oder Kommunen, stellen sich heutzutage den  Herausforderungen des Klimaschutzes. Nehmen Sie die Energiewende! Sie ist eine Tochter unserer  Klimaschutzpolitik.

Die Aktivitäten in Wirtschaft und Politik zur Minderung von Treibhausgasemissionen bewirken  zunehmend, dass sich Wachstum und Wohlstand vom Ressourcenverbrauch und vom Energieverbrauch  abkoppeln. Das wäre vor einigen Jahren noch völlig undenkbar gewesen. Dies ist ein Fortschritt und  tatsächlich eine richtig gute Entwicklung.

„Schritt für Schritt Abschied von klimafeindlichen Technologien

Wir nehmen in Deutschland Schritt für Schritt Abschied von klimafeindlichen Technologien; mehr  noch: Wir entwickeln Technologien und Lösungen, mit denen eine klimaverträgliche und  wirtschaftliche Entwicklung überhaupt erst möglich ist.

In der EU haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2050 80 bis 95 Prozent weniger CO2-Emissionen zu  verursachen. Für Deutschland bedeutet das, dass wir eher am oberen Ende dieses Korridors landen  wollen. Damit werden wir aber nicht auf unseren Platz als eine führende Industrie- und Exportnation  oder als Technologieführer verzichten – weder müssen wir das noch wollen wir das –; ganz im  Gegenteil: Der Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen ist eine herausragende Chance, um  unseren Wohlstand auch für die Zukunft zu sichern und um Deutschlands Position als Industrienation  zu festigen und auszubauen.

Aber schauen wir nicht nur auf uns selbst! Das Klima macht, wie wir alle wissen, natürlich nicht an  Ländergrenzen halt. Die Folgen des Klimawandels sind schon heute ungerecht verteilt. Es sind die  Menschen in den ärmsten Staaten und in den ärmsten Regionen, die am meisten unter  Extremwetterereignissen und deren Folgen wie zum Beispiel Ernteausfällen zu leiden haben. Wenn sich  diese Entwicklung durch den fortschreitenden Klimawandel weiter verschärft, dann verschärfen sich  auch die regionalen und die globalen Konflikte um Wasser, um Land, um Rohstoffe und um Energie.

Die Auswertung der Daten, die weltweit im Zusammenhang mit dem Klima gesammelt werden, hat ergeben,  dass 12 der 14 wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 21. Jahrhundert liegen. Als  ich dies in der Vorlage gesehen habe, habe ich ein Fragezeichen daran gemacht und gefragt: Ist das  richtig? Das 21. Jahrhundert ist ja noch nicht lange im Gange. Trotzdem liegen 12 der 14 wärmsten  Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in diesem 21. Jahrhundert.
Folgt:  „Klimapolitik ist auch Friedenspolitik“