Forschung Entdeckungsprognose für 2015

Voraussage von Nature

Der Teilchenbeschleuniger LHC wird doppelt so schnell werden, Ebola kommt unter Kontrolle, Weltraumsonden erreichen Pluto und die Asteroiden: Das Magazin Nature prophezeit für 2015 zahlreiche wissenschaftliche Erfolge. Demnach wird im März 2015 der Large Hadron Collider, leistungsstärkster Teilchenbeschleuniger der Welt am Europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf, neu gestartet.

Nach der Umrüstungsphase soll der LHC Elementarteilchen mit 14 TeV (Tetraelektronenvolt) aufeinander losjagen – doppelt so schnell wie je zuvor. Damit wollen die Wissenschaftler das Standardmodell der Teilchenphysik überprüfen.

Hoffnung auf Klimagipfel in Paris – höchste [[CO2]]-Konzentration seit Jahrmillionen

Eine andere Hoffnung ruht auf dem Klimagipfel COP21 (Conference of Parties) der Vereinten Nationen im Dezember 2015 in Paris: Die beiden größten [[CO2]]-Emittenten, China und die USA, haben kürzlich angekündigt, ihren Ausstoß zu verringern. Entsprechend steigen laut Nature die Chancen auf ein neues Klimaschutzabkommen mit verbindlichen Verpflichtungen für nach 2020. Gleichzeitig könnte jedoch 2015 die durchschnittliche [[CO2]]-Konzentration in der Atmosphäre 400 ppm übersteigen. Ein so hoher Wert sei seit Jahrmillionen nicht erreicht worden, so Nature.

Ebola kann 2015 durch Früherkennung gestoppt werden

Optimistischer stimmt der Ausblick von Nature auf den Verlauf der Ebola-Epidemie in Westafrika: Im neuen Jahr könne man die Seuche stoppen, sofern Infizierte schnell erkannt und isoliert würden. Gleichzeitig sollen zu Jahresbeginn Impfstoffe auf ihre Schutzwirkung erprobt werden – erste Ergebnisse werden bis Juni erwartet. Hoffnungen ruhen auch auf einer neuen Klasse von Medikamenten zur Senkung der Blutfettwerte: Diese sogenannten PCSK9-Hemmer verringern den Wert des „bösen“ LDL-Cholesterins (Low Density Lipoprotein). Über die Zulassung zweier solcher Medikamente werde voraussichtlich bis zum Sommer entschieden.

Genomsequenzierung eines 400.000 Jahre alten Frühmenschen abschließen

Für die Paläontologie erwartet Nature, dass 2015 die Genomsequenzierung eines etwa 400.000 Jahre alten Frühmenschen abgeschlossen wird. Dessen Überreste waren in Sima de los Huesos, tief in einer nordspanischen Höhle, gefunden worden. Die Ergebnisse der Analyse sollen helfen, die Verwandtschaft zwischen Mensch, Neandertaler und dem sogenannten Denisova-Menschen zu klären.

In der Raumfahrt rücken nach dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerassimenko nun Zwergplaneten in den Fokus: Die Nasa-Raumsonde Dawn, im Jahr 2007 gestartet, soll im März 2015 beim Protoplaneten Ceres ankommen, dem größten Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Und nach einer mehr als neunjährigen Reise über Milliarden Kilometer soll die Nasa-Sonde New Horizons im Sommer Pluto erreichen: Am 14.07.2015 soll sie dem Zwergplaneten am nächsten kommen und Erkenntnisse etwa über seine Oberfläche und Atmosphäre liefern.

Auch Deutschland taucht in der Nature-Prognose auf: Das neue Forschungsschiff Sonne – das 124,4 Millionen Euro modernste und teuerste schwimmende Forschungslabor der Welt – soll im Frühjahr starten und im Pazifik und im Indischen Ozean den Geheimnissen der nahezu unerforschten Tiefsee nachspüren.

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