Steinmeier und Gabriel eröffnen internationale Energiekonferenz

Gabriel: „Vermutlich das Dümmste, was man damit machen kann – Öl und Gas dauerhaft verbrennen

Etwas verspätet – der Gedenkstunde im Bundestag für den Flugzeugabsturz geschuldet – hießen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel am 26.03.2015 im Auswärtigen Amt die 900 Teilnehmer aus 60 Ländern zum ersten „Berlin Energy Transition Dialogue“ willkommen. Die Konferenz bringt erstmalig in Berlin Außen- und Energieminister, hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen.

Der internationale Energiewendedialog soll die deutsche Energiewende vorstellen sowie Erfahrungen und nächste Schritte mit internationalen Partnern diskutieren. Bei diesem Austausch sollen – auch mit Blick auf die Weltklimakonferenz COP21 in Paris – Anregungen für künftige politische Weichenstellungen weltweit entwickelt werden.

Dazu erklärte Steinmeier: „Deutschland ist ein globaler Vorreiter für Energiesysteme der Zukunft. Wir zeigen, dass Klimaschutz, Energieversorgungssicherheit und wirtschaftliches Wachstum zusammen passen und einander nicht ausschließen. Die Bundesregierung unterstützt deutsche Firmen im Energiebereich, Märkte im Ausland für innovative, effiziente und klimaschonende Produkte zu erschließen. Gemeinsam mit unseren Partnern aus aller Welt wollen wir Wege zu einer nachhaltigen, sicheren und kostengünstigen Energieversorgung entwickeln.“

Zur Energiewendekonferenz erklärte Gabriel: „Die Energiewende in Deutschland, basierend auf den zwei zentralen Säulen erneuerbare Energien und Energieeffizienz, ist eines der zentralen Zukunftsprojekte Deutschlands. Hiermit wollen wir die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringern und zugleich unsere Klimaschutzziele erreichen. Und schließlich entwickeln wir mit der Energiewende neue Technologien, mit denen wir auch auf den Weltmärkten erfolgreich sind. Damit unser Weg gelingt, brauchen wir für eine erfolgreiche Energiewende eine enge Abstimmungen mit unseren europäischen und internationalen Partnern. Hierfür bildet der erste ‚Berlin Energy Transition Dialogue‘ eine sehr gute Plattform.“

Kernenergie „teuerste und unwirtschaftlichste Energieform, das ökonomisch Unsinnigste“

Die Debatte sei dann richtig, wenn es gelinge, hohe Entwicklungsstufen, Hightech und Innovationen zu verbinden mit Nachhaltigkeit – nur „wenn es gelingt, dass der Fortschritt ausgebaut wird durch die Energiewende, wenn mehr Arbeitsplätze entstehen, dann werden Länder, die sich gerade auf den Weg der Industrialsierung machen, für die Erneuerbaren bereit sein, dafür eine Energie-Versorgung bereitzustellen, die nicht zur Zertsörung von Klima und Umwelt führt – das ist die Energiewende“. Die Energiewende finde nicht gegen Wohlstand, gegen Industrialisierung statt. Wir müssten vielmehr zeigen, dass die Energiewende Wohlstand schaffe. Die Kernenergie dagegen sei die „teuerste und unwirtschaftlichste Energieform, das ökonomisch Unsinnigste – vor allem dann, wenn man neue AKW bauen muss“. Das Dümmste sei aber, wenn man Öl und Gas dauerhaft verbrenne.

Dr. Fritz Brickwedde: „Erneuerbare Energien sind gleichermaßen ein Gewinn für Wirtschaft und Klimaschutz. Denn nur Erneuerbare Energien sind in der Lage, unsere Energieversorgung auf eine CO2-freie Basis zu stellen, dabei Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Wertschöpfung vor Ort zu stärken. Dazu kommt: Eine bürgernahe Energiewende ist ein Innovationsmotor für Industrie und Mittelstand. Das hat Deutschland modellhaft bewiesen.“

Ergänzende Informationen:

Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, Ressourcen- und Klimaschutz sind die zentralen Herausforderungen der Energieversorgung weltweit. Die Bedeutung erneuerbarer Energien nimmt deshalb zu. Immer mehr Länder setzen auf den Ausbau dieser nachhaltigen und klimaschonenden Energielieferanten.

Deutschland hat sich ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen gesetzt. Die Energiewende ist zu einem Markenzeichen geworden, das weltweit Interesse weckt. Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellen internationalen Partnern daher im Rahmen der Konferenz den deutschen Ansatz vor.

Der Weg hin zu einer aus erneuerbaren Quellen gespeisten Energieversorgung ist nicht ohne Hürden. Die Bundesregierung versteht sich als Mittler und Ideengeber in Energiefragen. Wichtiges Element der deutschen Außenpolitik ist, Netzwerke für eine nachhaltige Energieversorgung zu schaffen. Die Bundesregierung möchte mit dieser Konferenz diese Netzwerke stärken und im Dialog mit den internationalen Partnern den Weg zu einer globalen Energiewende ebnen, der zugleich die spezifischen und oft sehr unterschiedlichen Herausforderungen der einzelnen Staaten berücksichtigt.

Deutschland ist Vorreiter bei der Entwicklung zukunftsweisender Energietechnologien. Die Bundesregierung unterstützt mit dem „Berlin Energy Transition Dialogue“ die Innovationstreiber in Industrie und Forschung bei der Erschließung neuer Märkte im Ausland.

->Quelle: bee-ev.de