Deutschland nur EU-Mittelfeld bei Energieeffizienz-Fortschritten

Platz 3 bei Rückschau auf die bisherige E-Politik – (hinter Bulgarien und Kroatien!) – Schlusslicht Schweden

Bei der Charakterisierung der bisherigen Energieeffizienzpolitik schneidet Deutschland hingegen gut ab und liegt auf Platz 3 hinter Bulgarien und Kroatien (siehe Tabelle 3).

Ökonomische Potenziale für weitere Verbesserungen der Energieeffizienz sind laut Eichhammer durchaus vorhanden: „Bis 2030 könnte die Energienachfrage im Vergleich zu heute noch um 25% vermindert werden. Dies ist auch nötig, wenn bis Mitte des Jahrhunderts, wie im Energiekonzept gefordert, der Primärenergiebedarf halbiert werden soll. Hierzu bedarf es weiterer substantieller Anstrengungen der Politik.“ Auch Steven Nadel, Direktor des American Council for an Energy Efficient Economy (ACEEE), das letzten Sommer mit seiner Internationalen “Score Card” den Spitzenplatz unter den 16 größten Wirtschaftsräumen der Welt an Deutschland vergab, räumt ein: „Deutschland und die Europäische Union sind sozusagen einäugige Energieeffizienzkönige unter den Blinden. Von möglichen 100 Punkten für Energieeffizienz wurden in Deutschland nur 65 erreicht. Das zeigt, dass noch Luft nach oben ist, Energieeffizienz wirtschaftlich voranzutreiben.“

Umso wichtiger ist es, dass die mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) Ende Dezember 2014 beschlossenen Politikvorhaben schnell umgesetzt werden – sowohl aus Sicht der Wissenschaftler als auch deutscher Unternehmen, die als Anbieter von Energieeffizienzdienstleistungen und -produkten gut aufgestellt sind. Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF): „Die globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands profitiert enorm von einer konsequenten Umsetzung der beschlossenen Energieeffizienzvorhaben – sowohl als Energieverbraucher als auch Anbieter von Energieeffizienzlösungen. Damit wir wieder Energieeffizienz-Weltmeister werden und es langfristig bleiben, braucht es aber eindeutig mehr Planungssicherheit und höchste politische Priorität für Energieeffizienz.“

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