Der Wüstenstrom lebt

„Generationenvertrag ein Geniestreich“

Desertec-Mitgründer Friedrich Führ, der seit Längerem die Entwicklung von Stiftung und Initiative mit Sorge betrachtet hatte, freut sich über die „wirklich guten Nachrichten! Felix Finkbeiner, eines der wenigen Kinder, das vor der UN-Vollversammlung sprechen konnte, und Roland Berger unterschreiben einen Generationenvertrag. Wir brauchen diesen Brückenschlag zwischen den Generationen, und wir brauchen die weltweite Kooperation zur Beschleunigung der weltweiten Energiewende. Das Versprechen von Roland Berger, sich für die Verwirklichung der Desertec-Vision einzusetzen, ist ein ermutigendes Zeichen: unsere Richtung stimmt.“

Für Führ ist der „Generationenvertrag und die Kooperation zwischen ‚Plant-for-the-planet‘ und Desertec ein Geniestreich. Ich war schon lange ein großer Fan- und nun verbreiten Kinder und Jugendliche Desertec – ich bin wirklich begeistert! Ich habe Desertec immer im Kern als ein Kooperations-Modell gesehen. Und das bekommt jetzt eine neue sichtbare Dimension.“

Neustart für Dii

Das Aus für die Dii GmbH, besser: deren Umwandlung und Umzug nach Dubai ins Zentrum der Wüstenstromentwicklung Ende Dezember 2014, sehen die Desertec-Macher nicht als Scheitern, sondern als neuen Anfang. Die Dii sei eine regionale Ausfaltung der Desertec-Idee gewesen; sie habe es immerhin geschafft, Wüstenstromprojekte von 70 GW anzuregen, die Leistung von 70 Atomkraftwerken. Dii-Geschäftsführer Paul van Son reagierte begeistert auf die neue Initiative: „Die Dii und das neue Industrienetzwerk ‚Supporters of Desert Energy‚ in MENA begrüßen die Initiative der Desertec Foundation unter Leitung von Roland Berger sehr. Die Einbindung der weltweiten Jugend ist wirklich brillant. Sie werden zur Beschleunigung dessen beitragen, was hier und dort bereits angefangen wurde: die Erschließung von Erneuerbaren Energiequellen in den Wüsten unserer Erde für eine sichere und gesunde Zukunft.“ Van Son baut nun auf neue Zusammenarbeit zwischen Dii und Stiftung  (in der Vergangenheit hatte es öfter im Getriebe geknirscht): „Wir sollten die ‚Learnings‘ aus der Vergangenheit nutzen und zusammen eine vernünftige Zukunft bauen.“

Derzeit sucht Huber Abnehmer für grünen Strom aus der tunesischen Wüste. Dort ist ein Solarkraftwerk mit 2 GW Leistung geplant, für das er Beteiligungen deutscher Energieversorger anvisiert. Klappt das, könnte 2018 schon Strom  fließen. Bereits im Bau befindet sich das derzeit größte Sonnenkraftwerk der Welt in Marokko. In vier Jahren soll es 42 Prozent des gesamten marokkanischen Energiebedarfs decken. Die Vereinigten Arabischen Emirate produzieren aktuell Solarenergie für  5,5 ct/kWh, weltweit bislang der niedrigste Preis, so Jonathan Walters. (nach OVB)

Mit seinem Netzwerk an Kontakten will Berger auch in Deutschland Desertec wieder nach vorne bringen; denn man dürfe die Zukunft nicht mit Technologie von gestern verbauen. Die Desertec-Vision lebt: In weniger als 35 Jahren sollen für 10 Milliarden Menschen durch den Zugang zu sauberer Energie die Voraussetzung für Wohlstand geschaffen werden.

„Symbolic Intergenerational Contract
on the common advancement of the worldwide energy revolution – „Sustainable development is a development which secures the quality of life of the current generation and simultaneously gives the future generations the option to shape their lives.“ (aus der Präambel)

Folgt: Hintergrund und Geschichte