2016er Etat für Bildung und Forschung

Ziel: auf dem Arbeitsmarkt ankommen – Programm KAUSA

Die individuelle und frühzeitige Berufsberatung und Berufsorientierung gehört für die Real- und Gesamtschulen zum Lehrplan. Künftig soll die berufliche Orientierung auch an den Gymnasien frühzeitig beginnen. Die Länder würden dies Schritt für Schritt umsetzen, so die Bildungsministerin.

In den vergangenen Jahren habe die Zahl nicht ausbildungsfähiger junger Menschen, die nach Ende der Schulzeit in Übergangsmaßnahmen gekommen seien, abgenommen. Um die vielen Flüchtlinge zu integrieren, müsse dieses Übergangssystem in den nächsten Jahren verstärkt werden.

Das vom BMBF geförderte Programm KAUSA werde angesichts der vielen jungen Flüchtlinge an Bedeutung gewinnen. Von den 740.000 Unternehmen in Deutschland, die von Migranten geführt werden, bildet jedes fünfte aus. Es können mehr werden. KAUSA unterstützt daher ausbildungsbereite Unternehmen und Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Wichtig sei zu wissen: Geduldete können ihre Ausbildung in Deutschland abschließen, so Wanka. Nach den derzeitigen Zahlen seien mehr als ein Drittel der Asylsuchenden jünger als 18 Jahre, ein Viertel zwischen 18 und 25.

Mehr Bafög und zusätzliche Studienplätze

Ab August 2016 können etwa 110.000 mehr Schülerinnen und Schüler sowie Studierende mehr Bafög bekommen. Ab Schuljahresbeginn und Start des Wintersemesters steigen die Bedarfssätze der Bundesausbildungsförderung um sieben Prozent. Auch die Einkommensfreibeträge der Eltern stiegen um sieben Prozent.

Junge Flüchtlinge sollen ab Januar 2016 schon nach 15 Monaten statt vier Jahren Aufenthalt Bafög oder Berufsausbildungsbeihilfe bekommen. Dadurch werden junge Flüchtlinge mit einer Duldung bei der Integration in die Berufsausbildung und damit in den Arbeitsmarkt besser unterstützt.

Seit diesem Jahr finanziert der Bund die Bafög-Kosten ohne die Länder. Für 2016 sind 2,4 Milliarden Euro eingeplant. Außerdem können von 2016 bis 2020 rund 37 Prozent mehr Erstsemester an den Hochschulen aufgenommen werden. Bund und Länder werden in den kommenden Jahren bis zu 760.033 zusätzliche Studienmöglichkeiten gemeinsam finanzieren. Allein der Bund wird hierfür 9,9 Milliarden Euro bis 2023 bereitstellen. Für 2016 sind im BMBF-Etat rund 2,5 Milliarden Euro vorgesehen. Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten hatten dazu im Dezember 2014 die dritte Phase des Hochschulpaktes 2020 beschlossen.

Der Hochschulpakt sei ein wichtiges Instrument im Hinblick auf die Entwicklung der Flüchtlingszahlen, so Wanka. Deutschland ist weltweit nach den USA und Großbritannien drittbeliebtestes Land für ausländische Studierende.

Folgt: Wettbewerbsfähiges Innovationssystem