Informierte Mieter heizen effizienter

Zwischenergebnis im dena-Praxistest zeigt: Monatliche Verbrauchsinformation wirkt

Mieter, die monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert werden, benötigen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Energie als Mieter, die keine regelmäßige Heizinformation erhalten. Das ist das zentrale Ergebnis des zweiten Zwischenberichts im Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“, der am 19.10.2015 an Bundesbauministerin Barbara Hendricks in Berlin übergeben wurde. Das Pilotprojekt wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund und dem BMUB durchgeführt – so eine gemeinsame Pressemitteilung der dena mit Bundesbauministerium.

Bundesministerin Barbara Hendricks: „Die Energiekosten sind ein großer Bestandteil der Gesamtmiete. Eine regelmäßige Verbrauchsinformation kann dabei helfen, die sogenannte „zweite Miete“ zu senken. Außerdem sensibilisiert sie die Verbraucher für einen bewussten Umgang mit Energie und kann damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

Auch die Mieter in der Nachbarschaft profitierten vom Praxistest: So sinkt in den Gebäuden der Modellregionen der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 12 Prozent. Dies ist insbesondere auf den verstärkten Austausch innerhalb der Mieterschaft und die erhöhte Sensibilisierung aller Mieter im Zuge der Mieteransprache im Projekt zurückzuführen. Zugleich zeigt die Auswertung tausender Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen aus ganz Deutschland, die über keine kontinuierlichen Informationen zum Heizungsverbrauch verfügen: Der Verbrauch für Heizung blieb in diesen Häusern in den letzten drei Wintern klimabereinigt weitgehend stabil. Das zeigt, wie bemerkenswert die Einsparerfolge der Mieter in den drei Modellregionen sind.

Auf regionaler Ebene macht der Zwischenbericht deutlich: Die Verbrauchsentwicklung in den einzelnen Liegenschaften in München, Berlin und Essen verläuft unterschiedlich. Während die Studienteilnehmer in München und Berlin größere Einsparerfolge erzielen und diese weitgehend auch halten können, stellt sich die Situation in Essen anders dar. In dieser Region gelingt den Mietern in den ausgewerteten Liegenschaften nur eine geringe Einsparung. Entsprechend liegt der Fokus in der letzten Projektphase auch in der genauen Analyse der regionalen Ergebnisse.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Das Ergebnis überzeugt gleich mehrfach. Denn die meisten Mieter in unserem Modellvorhaben können Einsparungen und Kostensenkungen erzielen und die Einsparung dann auch halten. Eine gute Nachricht für die Energiewende und die Mieterhaushalte in Deutschland. In der dritten Heizperiode gilt es nun, dieses Ergebnis weiter zu überprüfen.“

In dem Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“ testen derzeit 190 Haushalte kostenlos das Energiedatenmanagement. Die Liegenschaften stammen aus der Zeit zwischen 1905 und 2009 und weisen einen für Deutschland typischen Sanierungsstand auf: Einige Gebäude wurden seit dem Bau energetisch noch nicht saniert, andere Gebäude wurden teilweise bis komplett saniert. Das Modellvorhaben startete im Herbst 2013 und wird bis Mitte 2016 fortgesetzt.

Bei dem Modellvorhaben kommt das sogenannte Energiedatenmanagement zum Einsatz, in dem die Daten zum Heizungsverbrauch mithilfe von Funkzählern erfasst, digital von ista aufbereitet und den Mietern über ein Internetportal oder auch per Post zur Verfügung gestellt werden. Die aktuellen Verbrauchsdaten können die Mieter mit dem Verbrauch im Vormonat, im Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen. Auf dieser Grundlage können die Mieter selbst entscheiden, ihr Heizverhalten zu verändern.

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