Vor COP21: Meere im Fokus

Forscher fordern mehr Aufmerksamkeit für Weltmeere

Das Zusammenspiel von Klima und Weltmeeren müsse endlich mehr Aufmerksamkeit erfahren, fordern Forscher. Denn die Meeresgewässer hätten eine wesentliche Bedeutung im Klimasystem. Das müssten auch die Verhandler auf dem Weltklimagipfel anerkennen, der in wenigen Tagen in Paris beginnt. Eine Meldung des Rates für Nachhaltige Entwicklung.

Wissenschaftler warnen vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere. Sie wollen erreichen, dass der Rolle der Ozeane in den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz in Paris mehr Gewicht zugemessen wird. Der Klimagipfel sei von „entscheidender Bedeutung“ für die Ozeane, sagt die Forscherin Susan Lozier von der Duke University im US-Staat North Carolina.

Mit anderen Experten aus den USA und Europa hat Lozier ein Papier erarbeitet, in dem die Wissenschaftler von den verhandelnden Parteien des Klimaabkommens fordern, die entscheidende Bedeutung der Weltmeere im Klimasystem anzuerkennen. Die Meeres-Wissenschaftler pochen in ihren Forderungen auch auf vermehrte Forschung. Schließlich seien noch längst nicht alle Zusammenhänge zwischen Klima und Ozeanen geklärt.

El Niño durch Klimawandel beeinflusst

Einfluss könnte der Klimawandel etwa auch auf das Wetterphänomen El Niño haben, von dem befürchtet wird, dass es 2015 besonders stark auftritt: Das derzeit ganz natürlich vorkommende El-Niño-Ereignis und der menschengemachte Klimawandel könnten einander auf eine Weise verändern und beeinflussen wie nie zuvor erlebt, warnte kürzlich Michel Jarraud, der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf.

El Niño, auf Spanisch „das Christkind“, ist das Ergebnis einer Wechselwirkung von Atmosphäre und Ozean im Pazifik in Äquatornähe. Es zeichnet sich durch außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen aus. So harmlos „El Niño“ klingen mag, bringt dieses Christkind doch das Klima weltweit durcheinander: Es ist laut WMO unter anderem verantwortlich für Dürren in Südostasien, hat Einfluss auf die Anzahl tropischer Wirbelstürme auf den pazifischen Inseln und kann für starken Regenfall sorgen, bei dem sich die Wassermassen in Fluten durch Peru und Ecuador wälzen.

Folgt: Stärkster El Niño seit 15 Jahren