Hintergrund vom Öko-Institut: Internationale Klimapolitik

Klimawandel – Politische Lösungen für globale Herausforderungen

Die Begrenzung des anthropogenen Klimawandels ist eine der, wenn nicht die größte, Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Tiefgreifende Änderungen in allen Ländern und wirtschaftlichen Sektoren sind nötig, wenn die schlimmsten Folgen vermieden werden sollen. Dazu muss sich die Staatengemeinschaft international auf ambitionierte Reduktionsziele einigt. Das Öko-Institut unterstützt Regierungen und Zivilgesellschaft bei der Entwicklung eines Klimaregimes.

Mit dem 1997 beschlossenen Kyoto Protokoll hat die Weltgemeinschaft einen ersten Schritt zum Schutz des Klimas getan. Die meisten Industrieländer haben sich dazu verpflichtet, gemeinsam ihre Treibhausgasemissionen in den Jahren 2008 bis 2012 um fünf Prozent unter das Niveau von 1990 zu reduzieren. Aber: Es gibt bis heute kein Nachfolgeabkommen für die Zeit nach 2012.

Eine einfache Fortsetzung des Kyoto Protokolls um weitere fünf Jahre würde den Klimawandel zwar verlangsamen, aber nicht stoppen. Und: Die USA haben das Protokoll nicht ratifiziert und Entwicklungsländer sind bisher von Minderungsanstrengungen befreit. Die wichtigsten Schwellenländer China, Indien und Brasilien gehören heute zu den größten Verursachern von Treibhausgasen der Welt. Auch wenn ihre Pro-Kopf-Emissionen noch deutlich unter dem Niveau der Industrieländer liegen.

Kopenhagen-Vereinbarung

Seit dem internationalen Klimagipfel auf Bali im Jahr 2007 verhandeln Industrie- und Entwicklungsländer über die jeweiligen Beiträge zum Klimaschutz. Zusätzlich zur Verpflichtung, Emissionen zu reduzieren, spielen aber auch weitere Fragen eine Rolle, unter anderem die Anpassung an den Klimawandel, finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer, Methoden für die Emissionserfassung und Berichterstattung, vermiedene Entwaldung und die Emissionen des internationalen Verkehrs.

Trotz hoher Erwartung war es nicht möglich, 2009 in Kopenhagen ein Klimaabkommen für die Zeit ab 2012 zu verabschieden. Rund 80 Staaten haben seitdem in der sogenannten „Kopenhagen-Vereinbarung“ nationale Minderungsverpflichtungen angekündigt. Diese liegen jedoch in ihrer Summe weit unter den notwendigen Anstrengungen, um den Klimawandel auf maximal 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu beschränken.

Wissenschaftliche Unterstützung durch das Öko-Institut

Eine der wichtigsten Fragen in den Klimaverhandlungen: Wie vergleichbar sind die Verpflichtungen der Länder, ihre Emissionen zu mindern? Während Industriestaaten unterschiedliche historische Referenzjahre verwenden, drücken viele Entwicklungsländer ihre Ziele gegenüber einer fiktiven Emissionsentwicklung bis 2020 aus. Auch zwischen absoluten Emissionszielen und Effizienzsteigerungen unterscheiden sich die Verpflichtungen.

Folgt: Analyse und Vergleich der Länderverpflichtungen