BBU fordert sofortige Schließung von Uranfabriken

UMK verlangt Stilllegung – BBU will Zeitplan

Die Umweltminister der Länder haben am 17.06.2016 die Bundesregierung aufgefordert, die Urananreicherung im westfälischen Gronau stillzulegen. NRW-Minister Johannes Remmel - Foto © Gerhard Hofmann Agentur Zukunft für SolarifyDie UMK hat einem entsprechenden Antrag aus Nordrhein-Westfalen zugestimmt, wie das Düsseldorfer Umweltministerium mitteilte. NRW-Ressortchef Johannes Remmel (Grüne) sagte, es sei „nicht vermittelbar, dass Gronau trotz Ausstiegsbeschlusses in Deutschland weiterhin Brennelemente auch für marode ausländische AKW produziere“. Der BBU fordert einen konkreten Zeitplan.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz hält die Stilllegung der Uranfabriken in Gronau und Lingen für zwingend erforderlich. Beide Anlagen ermöglichten den Betrieb von Atomkraftwerken im In- und Ausland, in beiden Anlagen falle Atommüll in verschiedenen Zusammensetzungen an und der Betrieb beider Anlagen sei mit hochgefährlichen Atomtransporten verbunden. Zudem könne die Zentrifugentechnik der Gronauer Urananreicherungsanlage auch atomwaffenfähiges Uran herstellen.

Die Forderung der Umweltministerkonferenz sei ein wichtiges Signal. „Fraglich ist allerdings, wie der konkrete Stilllegungsfahrplan für die Gronauer Urananreicherungsanlage und die Brennelementefabrik in Lingen aussehen wird. Die Antiatomkraft-Initiativen, der BBU und andere Organisationen fordern die sofortige Stilllegung beider Uranfabriken“. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel hatte Mitte der Woche von der „mittelfristigen“ Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage gesprochen. Der rot-grüne Koalitionsvertrag der NRWLandesregierung sieht eine Stilllegung der Gronauer Uranfabrik bis 2017 vor.

Die Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden für die Uranfabriken in Gronau und Lingen sind bei den Landesregierungen in Düsseldorf und Hannover angesiedelt. Vor dem Hintergrund wiederholter Störfälle in den Anlagen und angesichts der anwachsenden Atommüllberge wären die zuständigen Ministerien in der Lage, die früher erteilten Betriebsgenehmigungen zu entziehen. Der BBU verweist in diesem Zusammenhang auf die Atomfabriken im hessischen Hanau, die schon vor rund 30 Jahren stillgelegt wurden.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen werden kritisch beobachten, wie die Bundesregierung mit der aktuellen Forderung der Länder- Umweltminister nach Stilllegung der Uranfabriken umgeht. Und sie werden sich weiterhin für die sofortige Stilllegung der Anlagen einsetzen. Und so werden sich wie an jedem ersten Sonntag im Monat wieder Anti-Atomkraft-Initiativen zum Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage treffen. Zudem sind weitere Initiativen und Verbände aufgerufen, sich der Lingen-Resolution anzuschließen. In der Lingen-Resolution wird die sofortige Stilllegung des AKW Lingen 2 und der Lingener Brennelementefabrik gefordert. Bisher haben schon weit über 200 Initiativen und Verbände die Resolution unterzeichnet.

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