Baldiges Aus für klimaschädliches Lachgas

Umweltministerium und Chemieverband wollen klimaschädliche Lachgas-Emissionen stoppen

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI)  tritt der Initiative zur weltweiten Vermeidung von Lachgas-Emissionen bei. Das BMUB hat auf dem Pariser Weltklimagipfel im Dezember 2015 die „Nitric Acid Climate Action Group“ gegründet. Ihr Ziel: Der Ausstoß von klimaschädlichem Lachgas in der Industrie soll bis 2020 weltweit gestoppt werden. Lachgas entsteht vor allem bei der Herstellung von Salpetersäure, die wiederum ein Grundbaustein vieler Düngemittel ist. Der VCI wolle nun Unternehmen bei der Verringerung der Lachgasemissionen beraten.

Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Wir begrüßen es, dass der VCI die Deklaration zur Lachgas-Minderung in der Salpetersäureherstellung unterschrieben hat. Damit haben wir einen wichtigen Partner zur Unterstützung des Klimaschutzbündnisses gewonnen. Insbesondere Salpetersäurehersteller in den Ländern des Südens erhalten damit ein gutes Beratungsangebot.“

Der VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann erklärte: „Die deutsche Chemie hat weltweit den Maßstab für nachhaltige Produktion bei der Düngemittelherstellung gesetzt. Durch den flächendeckenden Einsatz von Minderungstechnik konnte unsere Branche die Emissionen dieses Treibhausgases auf ein Minimum reduzieren. Insgesamt konnte die Branche über moderne Katalysator-Technologien ihre Lachgasemissionen von 1990 bis 2014 um 97 Prozent verringern. Mit diesem Wissen wollen wir uns aktiv in die Initiative einbringen, um dazu beizutragen, dass diese Technologie weltweit zum Schutz des Klimas angewendet wird.“

Und weiter in der Pressemitteilung des BMUB: Salpetersäure sei eine Stickstoffverbindung, die auf der ganzen Welt zur Produktion von Düngemitteln verwendet werde. Lachgas (chemische Formel N2O) sei ein Treibhausgas, das die 264-fache Klimawirkung von Kohlendioxid (chemische Formel CO2,) habe. Bis 2020, so das Ziel der Initiative, sollten alle Anlagen, die zur Herstellung von Salpetersäure verwendet werden, mit einer Lachgas-Minderungstechnik ausgestattet werden. Diese Technik sei bereits entwickelt und verhältnismäßig günstig. Außerdem ließe sie sich rasch in bestehende Industrieanlagen einbauen. Die Minderungskosten betrügen im Mittel etwa ein bis drei Euro pro vermiedener Tonne CO2-Äquivalent. Der VCI sei der Initiative nun beigetreten.

Das Pariser Klima-Abkommen dient dem langfristigen Klimaziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Staaten einen immer stärkeren Eigenbeitrag zur Minderung klimaschädlicher Treibhausgase leisten. Dafür ist auch die Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft an konkreten Emissionsminderungen erforderlich.

Zur „Nitric Acid Climate Action Group“:
Der international angelegten „Nitric Acid Climate Action Group“ des BMUB können Länder, Verbände, Unternehmen und Zivilgesellschaftliche Organisationen beitreten. Mit dem Beitritt verpflichten sie sich, zum Kernanliegen der Initiative mit ihren Fähigkeiten beizutragen: den gesamten Salpetersäureproduktionssektor mit Lachgasminderungstechnologien auszustatten. Tritt ein Land der Initiative bei, so ist es das Ziel, dass es die Regulierung des Salpetersäureproduktion im Rahmen seiner Klimaverpflichtungen unter dem Paris Abkommen nach 2020 selbst übernimmt:  deutschland-startet-initiative-zur-weltweiten-vermeidung-von-lachgas-emissionen/

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