„Vormarsch der erneuerbaren Energien völlig verschlafen“

Eicke Weber: Neue Ansätze und Gestaltungsmöglichkeiten für Solar-Technologien

Eicke Weber, ISE, auf der 7. Handelsblatt Jahrestagung Erneuerbare Energie - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Eicke Weber von Europas größtem Solarinstitut Fraunhofer ISE in Freiburg mit ca. 1100 Mitarbeitern referierte über neue Ansätze und Gestaltungsmöglichkeiten in der Solarenergie-Gewinnung. Er sprach sich dafür aus, möglichst bald die 100prozentige Versorgung mit Erneuerbaren Energien anzustreben.

 

Wesentliche Merkmale

  • Deutliche Senkung des Wärmebedarfs von Gebäuden (energetische Sanierung, „Null-Emission“-Neubauten)
  • Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmenetzen. Einsatz von Thermospeichern zum Heizen und Kühlen
  • Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Sonne und des Imports von EE-Strom
  • Kopplung von Stromerzeugung und Erdgasnetz durch Erzeugung von regenerativem Methan, bzw. Wasserstoff
  • Einstieg in die regenerative Elektromobilität mit Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeugen
  • Einsatz von flüssigen Biokraftstoffen vorrangig im Schwerlast- und Luftverkehr.

Die Verhältnisse der Erneuerbare-Energie-Mengen machte Weber anhand einer Grafik anschaulich: Sie macht klar, wie überbordend die Sonnenenergie im Vergleich zu allen anderen zur Verfügung steht – ob fossil oder andere Erneuerbare.

Dazu kommt laut Weber die einzigartige Lernkurve der Photovoltaik innerhalb weniger Jahre. Hatte man vor relativ kurzer Zeit den Solarstrom noch für zu teuer und nicht konkurrenzfähig gehalten, ist die Sonnenenergie inzwischen nahezu völlig gleichauf – selbst bei Sonneneinstrahlungen wie in Alaska, die denen in Deutschland entsprächen.

Folgt: 2020 110 GW PV