Carbon2Chem startet in die Praxis

Deerberg zum aktuellen Stand, zu Aussichten und Hausaufgaben

Prof. Görge Deerberg bildet mit Markus Oles und Robert Schlögl vom Mülheimer Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (CEC) den monatlich tagenden Koordinatorenkreis. Er fasste in einem einstündigen Vortrag die Kernpunkte von Carbon2Chem zusammen: Sieben Teilprojekte seien vorgesehen:

Teilprojekt
Verbund
Bezeichnung/Ziel Beteiligte Institute/Firmen
L0 Labor und Technikum:
Synthese und Analyse des integrierten Produktionsverbundes; Potenziale zur CO2-Vermeidung
thyssenkrupp, MPI-CEC, UMSICHT, Siemens
L1 Wasserelektrolyse/ Netzstabilität thyssenkrupp, ZBT
L2 Nachhaltige Methanolproduktion Akzonobel, ISE, MPI-CEC, RUB, UMSICHT, Clariant, tk
L3 Gasreinigung/Katalyse Linde, RUB, MPI-CEC, UMSICHT, Clariant, tk
L4 Höhere Alkohole/ Polyalkohole Evonik, RUB, RWTH-ITMC, UMSICHT, tk
L5 Polymere Covestro, MPI-CEC, MPI-KOFO, RWTH—ITMC, RWTH-LTT, RWTH-AVT, RWTH-CAT
L6 OME (Oxymethylenether) BASF, UMSICHT, KIT-IKFT, TU KL, VW, Eni, Linde, tk

Der „L0“-Steuerkreis konferiere alle zwei Monate und habe vor allem die Integration der Teilprojektergebnisse, die Simulation der cross-industriellen Prozesse, die Dimensionierung der Teilanlagen und die CO2-Bilanz des Gesamtprojekts zum Inhalt.

Alle diese Teilprojekte seien bereits bis zur Handlungsfähigkeit entwickelt – die notwendigen Bescheide lägen fast alle vor; drei von sieben Verträgen seien bereits unterschrieben. Probleme der Verwertungsrechte und Veröffentlichung würden diskutiert, seien praktisch gelöst. Der Gesamtverbundvertrag werde die Legitimation dazu herstellen. Zufrieden zeigte sich Deerberg über das Echo der Auftaktveranstaltung vier Monate zuvor in Duisburg (siehe: solarify.eu/co2-als-rohstoff-carbon2chem-als-technologie-brueller). Jetzt müssten klare Regeln für die Außendarstellung verabschiedet werden (wie etwa die Platzierung des BMBF-Logos als fördernde Institution), denn Veröffentlichungen seien ausdrücklich erwünscht – schließlich gehe es auch um Akzeptanz in der Bevölkerung. Der Koordinatorenkreis bitte um Unterrichtung bei Veröffentlichungen. Durch das verabschiedete Logo entstehe bereits Identität in der Darstellung.

Die sieben Verbünde bekämen als Organisationsstruktur verschiedene Organe zugeordnet: z. B. Projektleiter, Verbund- und Arbeitstreffen. Jetzt begännen viele dieser Treffen und Konferenzen auch auf internationaler Ebene. Im vierteljährlich tagenden Teilprojektleiterkreis würden Kurzberichte erstellt und eingereicht, Schnittstellen abgeprüft, Grundlagen adaptiert und über Priorisierungen gesprochen – schließlich müsse man abklären, dass alle über das Gleiche sprächen. Vorstand und Koordinatorenrunde trügen die Gesamtverantwortung für Berichtswesen und Kommunikation untereinander sowie nach außen. De bereits von Huthmacher erwähnte Beirat berate und bewerte Carbon2Chem. Einmal im Jahr werde es eine Vollversammlung geben. Ab 2017 würden externe sogenannte PLANCK-Konferenzen veranstaltet.

Das bedarf laut Deerberg eines gemeinsamen von den Unternehmen unterstützten unabhängigen „Sprachrohrs“ in den Außenraum, daher werde die TREK (Transfer-Basis für Erneuerbare Energiekonversion) GmbH gegründet – diese ersetze aber nicht die Projektkoordination von Carbon2Chem. Ihre Aufgaben seien im Einzelnen:

  • Kommunikation nach außen in unabhängiger Darstellung
  • Gemeinsame Ressourcen für übergeordnete Aufgaben heben und die
  • Diskussion regulatorischer und gesellschaftlicher Prozesse

Folgt: „Weiches“ Projekt