E-Mobilitäts-Kosten sinken

McKinsey-Studie: Massiver Preisverfall bei Batterien für Elektroautos

Die Batteriepreise – größter Kostenblock bei E-Autos – sind sei 2010 um rund 80 Prozent gefallen und liegen für das Gesamtbatteriepack aktuell bei knapp 220 €/kWh; das gehe aus einer McKinsey-Studie hervor, schreiben die Automobilwoche („2017 platzt der Elektroknoten“), das Portal t3n.de und der MDR auf seiner Webseite.

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McKinsey-Studie – Titel

Bei einer Batteriegröße von 60 kWh bedeute dies Mehrkosten von gut 13.000 Euro gegenüber einem Verbrenner, da die Kosten für Motor, Getriebe und Tank vergleichbar hoch wie für Elektromotor und Steuerungselektronik seien. Die Automobilwoche: „Dieser Aufpreis bleibt für die Kunden die größte Hürde, ein Elektroauto zu kaufen. Aus diesem Grund hatte der Chef der Elektroautounternehmens Tesla beschlossen, ein großes Werkt für Batteriezellen bzw. Batteriepakete zu eröffnen. Gemeinsam mit dem japanischen Elektronikkonzern Panasonic baute Tesla in der Wüste Nevadas die so genannte ‚Gigafactory'“.

Mit Blick auf neue Modelle und den Ausbau der Ladeinfrastruktur erwartet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) in Deutschland einen Sprung beim Absatz von E-Autos. „Wir gehen davon aus, dass der Elektromarkt im Jahr 2017 um 50 Prozent zulegen wird“, sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel der Automobilwoche. Für die Plug-in-Hybride sieht der Importeursverband ein Plus von 40 Prozent, ebenso wie für Hybride. Diese optimistische Prognose teile auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).

Aktuell werde an Lithium-Ionen Batterien gearbeitet. In fünf bis zehn Jahren erwarteten Experten den nächsten Technologiesprung, der könnte in Richtung Lithium-Schwefel, Alkali-Mangan, Zink-Luft, Quecksilberoxid-Zink, Aluminium-Luft, Bio- oder Festkörperbatterien gehen. Bosch forsche an solchen Festkörperzellen, welche die Reichweite von Elektro-Autos verdoppeln und die Kosten senkten sollen.

Zusammenfassung der McKinsey-Umfrage – „Elektrisierende Einsichten – Kernbotschaften“

  1. Die Konsumnachfrage beginnt sich zugunsten der elektrisierten Fahrzeuge zu verlagern und hat starkes Disruptionspotential.
    Etwa die Hälfte der Konsumenten in den USA und in Deutschland verstehen, wie elektrifizierte Fahrzeuge und verwandte Technologien funktionieren, bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind es fast 100%.
    30 bis 45% der Fahrzeugkäufer in den USA bzw. in Deutschland erwägen heute den Kauf eines Elektroautos.
    Weniger als 5% der potenziellen Käufer kaufen letztlich ein E-Auto statt eines Verbrenners.
  2. Automobilhersteller brauchen größere Flexibilität, um Herausforderungen zu bewältigen, welche die Rentabilität der E-Fahrzeuge einschränken.
    Die Verbraucher sind heute von E-Autos begeistert, aber skeptisch in Bezug auf die Reichweite; teure Batterien machen Angebote, die Verbrennern Konkurrenz machen könnten, noch nicht wettbewerbsfähig.
    Autoherstellern könnte Kapital knapp werden, wenn sie gleichzeitig über mehrere Mobilitätsmegatrends (Autonomie, Konnektivität, Elektrifizierung und Mobilitäts-Sharing) investieren.
    Entscheidend für die Rentabilität von E-Autos wird für Autohersteller sein, wenn sie gleichzeitig umfassendere E-Mobilitätsstrategien und neue E-Auto-Modelle entwickeln, um Emissions- und Kraftstoffverbrauchsziele sowie Verbraucherbedürfnisse hinsichtlich Reichweite, Komfort und Erschwinglichkeit zu erfüllen
  3. Automobilhersteller können ihre Kundenbasis – rentabler – durch Angebote „elektrisieren“, von maßgeschneiderten E-Autos bis zum Einsatz neuer Geschäftsmodelle.
    Kurzfristig gibt es große unterversorgte Verbraucher-Segmente, die grundlegende E-mobility-Lösungen mit geringeren Anforderungen wollen.
    Längerfristig werden E-Auto-Käufer auch auf größere Reichweiten, erhöhten Fahrnutzen, und eine breitere Palette von Möglichkeiten und Eigenschaften achten.
    Automobilhersteller können durch die Bereitstellung neuer Geschäftsmodelle (z. B. Car-Sharing und Flottenbetreiber), die eine günstige E-Auto-Wirtschaft nutzen, eine breitere Palette von E-Auto-Segmenten ansprechen.

->Quellen: