Wanka warnt wegen Trump

Seit Ende Januar keine neuen Inhalte mehr auf der EPA-Seite

Für Unruhe sorgte in den USA auch eine Ankündigung in Richtung der EPA: Deren 17.000 Mitarbeiter sollen künftig nur nach Rücksprache mit der Regierung öffentliche Stellungnahmen und Pressemitteilungen abgeben dürfen. Im Gespräch war auch die Verbannung der Klimawandel-Seiten von der EPA-Homepage. Darauf werden seit Ende Januar keine neuen Inhalte mehr gestellt. Schließlich wandten sich über 350 Ärzteorganisationen mit einem Brief an Trump, um nach dessen Gespräch mit einem prominenten Impf-Skeptiker ihre klare Unterstützung für Impfungen auszudrücken.

Viele Wissenschaftler haben inzwischen alternative Social-Media-Kanäle gegründet, um Forschungsergebnisse, Fakten und Zahlen wie bisher direkt an die Öffentlichkeit weitergeben zu können. Der Guerillakampf der Wissenschaftler (Die Zeit) könnte schon bald auf einen Höhepunkt zusteuern – am Tag der Mutter Erde (22. April) wollen sie in einem „March for Science“ gegen die Wissenschaftsagenda des neuen Präsidenten demonstrieren. Die dafür eingerichtete Facebook-Seite hat  mittlerweile mehr als 130.000 Interessenten. Mehr als 70.000 Forscher aus 170 US-Organisationen unterzeichneten einen Protestbrief gegen den Ende Januar verfügten Einreisestopp für Menschen aus sieben vorwiegend muslimischen Ländern, weil auch zahlreiche Studenten und Forscher betroffen sind; ähnlich reagierten die Leiter von mehr als 150 Biotech-Unternehmen.

Stratmann: „große Verunsicherung in wissenschaftlicher Community“

„Mit Sorge beobachte ich, dass Wissenschaftler in einigen Ländern nicht mehr so frei arbeiten können wie bisher“, sagte Wanka laut Wallstreet-Journal weiter der Wochenzeitung Die Zeit. Deutschland gehe einen anderen Weg: „Wir halten nicht nur unsere Grenzen offen, sondern bieten seit Jahren und mit Erfolg auch Forschern aus aller Welt die Möglichkeit, in unserem Land zu arbeiten. Mit den Humboldt-Professuren und anderen Programmen holen wir die klügsten und interessantesten Köpfe ins Land und hoffen, dass sie bleiben.“

MPG-Präsident Martin Stratmann nimmt „eine große Verunsicherung in der wissenschaftlichen Community wahr“. Die Max-Planck-Gesellschaft sei mit den USA „hochgradig vernetzt. Eine radikale Veränderung der Forschungsschwerpunkte würde die MPG treffen ? und auch die gesamte deutsche Wissenschaft“.

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