Millionen werden sich auf den Weg machen

Klimawandel hat sich beschleunigt

Bis vor Kurzem ging man in wissenschaftlichen Kreisen davon aus, dass die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 2 Grad ausreichen würde, um das Klima zu stabilisieren. „Neue Erkenntnisse haben leider ergeben, dass wir diesen Wert auf maximal 1,5 Grad begrenzen sollten“, bemerkt , Klimaforscherin an der BOKU Wien und ergänzt: „Noch dazu haben sich die Veränderungen durch den Klimawandel beschleunigt. Das heißt: Wir müssen schneller ambitioniertere Maßnahmen setzen, wenn wir den Klimawandel begrenzen wollen. Weil wir den Klimawandel nicht alleine verhindern können, ist es umso wichtiger, mit einer Beispielrolle andere Länder in Zugzwang zu bringen; alles zu tun, um den Klimawandel einzubremsen, ist eine Frage der Solidarität, eine Frage der Verantwortung und eine Frage des Eigenschutzes und Eigennutzes“, bemerkt Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Europa muss zur alten Tradition der Hilfe vor Ort zurück finden

Die Möglichkeiten, als Mensch seinen täglichen Lebensunterhalt sicher zu stellen, sind in vielen Teilen der Erde oft begrenzt. Die moderne Wirtschaftsweise verstärkt die weltweite Schieflage der Verteilung von Ressourcen weiter. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich vielen Menschen auf der Suche nach einer Lebensgrundlage auf den Weg machen müssen. „Flucht ist kein Selbstzweck von Menschen. Ohne existentielle Zwänge flüchtet niemand“, sagt Michael Bubik, Geschäftsführer der Diakonie Eine Welt: „Wir müssen die Menschen in den Krisenregionen vermehrt unterstützen, dass sie ihr Leben selbst meistern können. Dazu gehört auch, die Ursachen bei der Wurzel zu packen.“ Christoph Schweifer, Generalsekretär für Internationale Programme bei der Caritas: „Derzeit sehen wir gerade erst die Anfänge von kommenden Klimafluchtbewegungen. Wenn wir den Klimawandel nicht aufhalten können, werden uns auch hohe Grenzzäune nichts nützen.“

[note Vertreibung durch den Klimawandel

  • Laut wissenschaftlichem Beirat der deutschen Bundesregierung haben 10 bis 25% aller Migrationsbewegungen den Klimawandel als Ursache.
  • Gemäß einer Studie vom Norwegischen Flüchtlingsrat haben die Folgen extremer Wetterereignisse im Jahr 2013 dreimal so viele Menschen um ihr Zuhause gebracht wie die Folge von Konflikten. („Brot für die Welt“, 10/2015, „Vor dem Klima auf der Flucht“)
  • Zwischen 2008 und 2014 wurden rund 166 Millionen Menschen aufgrund der Folgen des Klimawandels gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. (ZDF-Umweltredaktion, Volker Angres: „Auf der Flucht vor Dürre, Stürmen und Wassermangel. Vom Klimwandel vertrieben“, 15.10.2015)
  • Wenn unser CO2-Ausstoß nicht massiv reduziert wird, könnte es sein, dass bis zum Jahr 2050 mit bis zu 200 Millionen Klimaflüchtlingen gerechnet werden muss. (Environmentmagazine: „Protecting climate refugees“)]

Erneuerbare Energien als eine Lösung

Gegen den Klimawandel ist im Bereich der Energieerzeugung neben der Einsparung von Energie der Einsatz von Erneuerbaren Energiequellen das erste Mittel der Wahl. Die Windindustrie nimmt eine Schlüsselposition beim Klimaschutz, bei der Energiesicherheit und bei der Abkehr vom Erdölzeitalter ein. Allein im Jahr 2014 wurden durch die Nutzung der Windkraft bereits in 100 Ländern weltweit mehr als 608 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Bis 2030 wird in Europa die Hälfte des Stromverbrauchs durch Windgeneratoren gedeckt werden. „Dieser Umbau des Energiesystems wird aber nur dann gelingen, wenn die Rahmenbedingungen die Energiewende auch ermöglichen“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der österreichischen IG Windkraft, und ergänzt abschließend: „Dafür brauchen wir in Österreich eine rasche Novelle des Ökostromgesetzes, in Europa ambitionierte Rahmenbedingungen bis 2030 und auch den Ausbau Erneuerbarer Energien in den Entwicklungsländern.“

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