EE-Wachstum rückläufig

Wasserkraft

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft lag witterungsbedingt 2016 mit 21,0 Mrd. kWh deutlich über dem Vorjahresniveau (19,0 Mrd. kWh). Gering blieb weiterhin die Bedeutung der Stromerzeugung aus Geothermie, wenngleich mit 151 Mio. kWh ein weiterer Aufwärtstrend erkennbar war (2015: 134 Mio. kWh).

Wind

Laut Anlagenregister der Bundesnetzagentur wurde die Windenergienutzung an Land im dritten Jahr in Folge sehr kräftig ausgebaut: Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 4.402 MW sind neu in Betrieb genommen worden (Bruttozubau) und damit etwa 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Abzüglich der im Zuge von Repoweringmaßnahmen gleichzeitig abgebauten Altanlagen mit einer Leistung von rund 262 MW ergibt sich somit für 2016 ein Netto-Zubau von 4.140 MW, der zweithöchste jemals registrierte Wert nach 2014 (4.651 MW). Damit waren nach Erkenntnissen der AGEE-Stat Ende des Jahres 2016 Windenergieanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von 45.384 MW an Land in Deutschland am Netz.

Aufgrund der schlechteren Windverhältnisse lag die Bruttostromerzeugung aus Windenergieanlagen an Land mit 65,0 Mrd. kWh um gut 8 Prozent unter dem Vorjahreswert (70,9 Mrd. kWh). Bei der Windenergie auf See wurden 2016 mit 853 MW deutlich weniger Anlagen in Betrieb genommen als 2015. Der Inbetriebnahmerekord des Vorjahres sorgte jedoch dafür, dass die Stromezeugung aus Windparks auf See um 50 Prozent auf 12,4 Mrd. kWh kräftig anstieg (2015: 8,3 Mrd. kWh). An Land und auf See zusammen wurden in der Summe mit 77,4 Mrd. kWh gut zwei Prozent weniger Strom erzeugt als im Vorjahr (79,2 Mrd. kWh). Der Anteil der Windenergie am Bruttostromverbrauch ging damit leicht von 13,3 auf 13,0 Prozent zurück. Erstmals seit fünf Jahren spiegelt sich damit 2016 die Witterungsabhängigkeit der Windstromerzeugung in sinkenden Strommengen wider. Da der Anteil der neu hinzugebauten Leistung an der gesamten installierten Leistung zukünftig immer geringer wird, ist absehbar, dass witterungsbedingte Schwankungen in Zukunft eine größere Bedeutung gewinnen werden.

Holz

Aufgrund der gegenüber dem Vorjahr kälteren Witterung hat die Nutzung Erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung 2016 zugenommen. So stieg insbesondere der Holzverbrauch in privaten Haus halten nach erster Schätzung um 10 Prozent auf rund 68 Mrd. kWh an. Ähnliche Steigerungen beim Holzver brauch können auch im Gewerbebereich angenommen werden. In der Summe erhöhte sich der Endenergieverbrauch für Wärme aus Erneuerbaren Energien insgesamt um rund 6 Prozent auf gut 168 Mrd. kWh. Da sich der gesamte Endenergieverbrauch für Wärme nach Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) ebenfalls auf 1.256 Mrd. kWh erhöhte (2015: 1.176 Mrd. kWh), blieb der Anteil der Erneuerbaren Energien weitgehend stabil bei 13,4 Prozent (2015: 13,5 Prozent).

Der Verbrauch von Holzpellets ist laut dem Deutschen Energieholz- und Pelletverband gegenüber dem Vorjahr ebenfalls merklich auf 2,0 Mio. Tonnen (2015: 1,85 Mio. Tonnen) gestiegen. Auch hier wird der Witterungseffekt deutlich, denn dem Anstieg des Verbrauchs steht ein leichter Rückgang beim Zubau von Pelletfeuerungen auf 31.400 Installationen 2016 (davon 15.400 Zentralheizungen) gegenüber. Insgesamt sind nunmehr in Deutschland rund 422.000 Pelletfeuerungen installiert, davon 273.000 Zentralheizungen. Mit einem stabilen Anteil von rund 75 Prozent bleibt die feste Biomasse (inklusive des biogenen Anteils am Abfall) mit großem Abstand die wichtigste erneuerbare Wärmequelle. Sie stellte mit knapp 126 Mrd. kWh 6,5 Prozent mehr Wärme bereit als im Vorjahr.

Wärmepumpen

Anders als Pelletheizungen konnten Wärmepumpen 2016 laut Bundesverband Wärmepumpe (BWP) ein deutliches Marktwachstum verzeichnen. Mit rund 66.500 Heizungssystemen wurde ein neuer Rekord­absatz erreicht. Erfreulich ist, dass das Wachstum bei effizienten, erdgekoppelten Systemen mit 22 Prozent besonders hoch war. Der Zubau spiegelt sich auch in der steigenden Wärmenutzung wider: Zusammen mit den tiefengeothermischen und balneologischen Anlagen (Bäderbetriebe) wurden 2016 insgesamt 12,3 Mrd. kWh Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen – gut 8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Folgt: EE bedeutender Wirtschaftsfaktor