Geringere Gletscherrückgänge

Alpenvereinsdaten unterstützen internationale Beurteilung des Klimawandels

Neben der regionalen Nutzung werden die Daten des Österreichischen Alpenvereins auch an internationale Institutionen wie das World Glacier Monitoring Service (WGMS) und das Global Terrestrial Network-Glaciers GTN-G (ein Monitoringnetzwerk unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der Weltorganisation für Meteorologie WMO) übermittelt. Ebenso fließen sie in globale Klimaberichte ein und werden zur Beurteilung des Ausmaßes und der Auswirkungen des  Klimawandels herangezogen. „Die sehr detaillierten Aufzeichnungen spiegeln den zeitlichen Verlauf des Gletscherrückgangs und seiner regionalen Variationen gut wider und reichen weit zurück. Sie sind daher für die Klimaforschung besonders wertvoll“, unterstreicht Fischer die Relevanz der Alpenvereinsmessungen.

126 Jahre Gletschermessdienst des Alpenvereins

Seit mittlerweile 126 Jahren zeigen die vom Alpenverein durchgeführten Messungen eindrucksvoll die Veränderungen, die in mehr als einem Jahrhundert stattge­funden haben. Die Messreihe zählt zu den längsten und bestdokumentierten weltweit und ermöglicht Rückschlüsse auf Klimaveränderungen. Die ehrenamtlichen Glet­schermesser begeben sich je­den Sommer in die Gletscherregionen, um Längenmessungen vorzunehmen und Fließgeschwindigkeit und Oberflächenhöhe zu erfassen. „Es ist uns ganz wichtig, diesen Beobachtern für ihren anstrengenden und nicht immer ganz einfachen Einsatz zu danken“, würdigt Ingrid Hayek den Einsatz der „Gletscherknechte“.

Zurzeit sind 20 ehrenamtliche „Gletscherknechte“ und zahlreiche HelferInnen für den Gletscherbericht des Alpenvereins im Einsatz. Fischer leitet hauptamtlich eine Arbeitsgruppe am Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck.

Festschrift zum Jubiläum des Gletschermessdienstes

Die Gletscherforschung hatte schon in den Gründungsjahren des Alpenvereins einen hohen Stellenwert. Grund genug, um zum 125-jährigen Bestehen des Gletschermessdienstes 2016 spannende Einblicke in die wissenschaftlichen Forschungen des Alpenvereins im Bereich der Gletscherkunde und deren Bedeutung für die Klimawissenschaften zu bieten. In Form einer Festschrift werden diese Ende 2017 erscheinen.

[note Facts

Der Österreichische Alpenverein wurde 1862 gegründet. Er ist mit 521.000 Mitgliedern der größte Bergsportverein Österreichs und hinter dem Deutschen Alpenverein der zweitgrößte Alpinverband weltweit.

  • Größter alpiner Verein und größte Jugendorganisation Österreichs
  • 196 Sektionen
  • 22.000 MitarbeiterInnen und FunktionärInnen
  • Anwalt der Alpen und gesetzlich anerkannte Umweltorganisation
  • 232 Alpenvereinshütten mit 13.000 Schlafplätzen
  • 26.000 km Alpenvereinswege
  • Mehr als 200 Kletteranlagen]

->Quellen: