Seit 1977 mehr als 17.300 Forschungsprojekte für rund 12 Milliarden Euro

40 Jahre Energieforschungsprogramm der Bundesregierung

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries eröffnete am 02.05.2017 im BMWi den Festakt zu „40 Jahre Energieforschungsprogramm der Bundesregierung“ – zugleich Auftakt zur Konferenz „Zukunft der Energieforschung“ im Anschluss an den Festakt. Rund 150 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft waren erwartet worden.

Zypries zur Konferenzeröffnung: „40 Jahre Energieforschung haben den Weg für zahlreiche innovative Energietechnologien bereitet. Seit 1977 wurden mehr als 17.300 Forschungsprojekte mit rund 12 Milliarden Euro Fördermitteln unterstützt. Auch heute und in Zukunft brauchen wir für den Umbau unserer Energieversorgung hin zu mehr erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz eine leistungsstarke Energieforschung. Sie ist der Schlüssel für neue technische Lösungen und Konzepte und für die künftige Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandortes. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wollen wir ein neues Energieforschungsprogramm als strategisches Element der Energiepolitik erarbeiten. Dazu haben wir einen Beteiligungsprozess gestartet und suchen noch stärker als bisher den Dialog mit Industrie und Wissenschaft.“

Forschungsförderung für die Energiewende – Titel © BMWi

Energiewende „weltweit eines der größten Modernisierungs- und Investitionsprojekte“

In einem Namensartikel für den Berliner Tagesspiegel nannte Zypries die Energiewende „weltweit eines der größten Modernisierungs- und Investitionsprojekte“, ein strategischer Schlüssel dahin sei eine „starke Energieforschung“. Ihr „wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Erfolg ist nur durch intensive Forschung und Entwicklung zu erreichen“.

Beim Umbau der Energieversorgung hin zu mehr Erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz sei schon vieles erreicht worden, aber zahlreiche weitere Schritte seien noch erforderlich – beispielsweise neue Technologien, vermutlich sogar solche, „von denen wir uns heute noch nicht einmal vorstellen können, dass sie existieren“. Das aber gehe nur mit einer Intensivierung von Forschung und Entwicklung. Zypries nannte drei große Trends als wesentliche Einflussfaktoren für die deutsche Wirtschaft, wenn es um den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit gehe –  „Globalisierung, Digitalisierung und die weltweite Energiewende“.

Ende 2016 habe man den Konsultationsprozess für ein 7. Energieforschungsprogramm gestartet, das stärker auf die Digitalisierung ausgerichtet werden solle. Denn die digitale Revolution beeinflusse auch die Forschungslandschaft maßgeblich und schaffe neue Möglichkeiten für den effizienten Einsatz neuer Technologien.

Dialog und Wirtschaftsbeteiligung als Erfolgsfaktoren

Zypries: „Ein kontinuierlicher Dialog zwischen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und der Forschung legt den Grundstein, damit Innovationen aus dem Laborstadium herauskommen und Realität werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hat hierfür 2015 die Energiewende-Plattform Forschung und Innovation ins Leben gerufen. Der Austausch findet in sieben thematischen Forschungsnetzwerken statt. Hier engagieren sich mehr als 2.500 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Diese Forschungsnetzwerke sind für uns der ‚Brainpool‘ für das neue 7. Energieforschungsprogramm“.

Das BMWi lege ganz besonderen Wert auf die starke industrielle Beteiligung an der Energieforschung: die deutsche Form der Zusammenarbeit von gewerblicher Wirtschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen habe eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur entstehen lassen, von denen Unternehmen und Wissenschaft gleichermaßen profitierten: Rund 230 Studiengänge an deutschen Universitäten und Hochschulen gebe es zu Energietechnologien – dazu mehr als 40 anerkannte Ausbildungsberufe in den Erneuerbaren Energien. Damit werde auch für einen qualifizierten Nachwuchs  gesorgt, der Basis für unsere Leistungsfähigkeit in der Zukunft.

Abschließend die Ministerin: „Neben ihrem Lehr- und Ausbildungsauftrag erfüllen Universitäten, Hochschulen, Unternehmen und Kommunen gemeinsam mit Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle als Innovationsgeber – nicht selten gefördert durch die Bundesregierung. 2016 hat die Bundesregierung im laufenden Energieforschungsprogramm rund 4.600 Vorhaben mit rund 876 Millionen Euro gefördert. Seit der Vorlage des ersten Energieforschungsprogramms 1977 wurden insgesamt etwa 17.300 Projekte mit rund 12 Milliarden Euro Bundesförderung unterstützt.“

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