Hat die Energiewende ein Imageproblem?

Soziale Ausgewogenheit im Zweifel

Die Energiewende in Deutschland schreitet auf vielen Ebenen voran. Allerdings scheint die Energiewende trotz aller technischer Möglichkeiten und des Umsetzungswillens der meisten Akteure einige Probleme zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt laut Medienmitteilung eine Umfrage unter den Teilnehmern der Berliner ENERGIETAGE 2015 bis 2017. Die Klartext-Umfrage der ENERGIETAGE 2017 zeugt von Optimierungsbedarf und der Notwendigkeit, politische und gesellschaftliche Ziele deutlicher zu kommunizieren und zu erläutern.

„Sexy Energiewende“? Fehlanzeige

Wenn auch quer durch die Republik Anstrengungen laufen, Themen wie energetische Gebäudesanierung oder Energie-Einsparung für die Breite der Bevölkerung interessant – ja sogar „sexy“ – zu machen: Mehr als 40 Prozent der Befragten glaubten, dass die Klimaziele der Bundesregierung „nur wenige interessieren“. Mehr als 20 Prozent schätzten die Stimmung in der Republik sogar negativ ein („Klimaziele werden als Belastung empfunden“). Nur ein Viertel glaubte, dass die politischen Ziele („Klimaneutralität 2050“) auf individueller Ebene mitgetragen und/oder befördert würden.

Energiewende ein soziales Problem?

Als unzureichend schätzten die Befragten vor allem die Beteiligungsmöglichkeiten an der Energiewende sowie die soziale Ausgewogenheit der Belastungen ein. Fast zwei Drittel beantworteten die entsprechenden Fragen negativ. Eine positive Einschätzung gibt es hingegen nur von etwa einem Viertel der Befragten. [note Die Energiewende in Deutschland ist aus Ihrer Sicht sozial ausgewogen realisiert. Bitte von 1 (völlig falsch) bis 5 (völlig richtig) bewerten. (n=718, Ergebnisse gerundet)]

Kohleausstieg und Erneuerbare Energien vordringlich

Der Kohleausstieg (18,6 Prozent) und der Ausbau der Erneuerbaren Energien (20,5 Prozent) wurden als die wichtigsten Aufgaben genannt, die es jetzt anzupacken gelte, um die Energiewende im Strombereich voran zu bringen. Die Kopplung des Stromsektors mit dem Gebäude- und Verkehrsbereich wurde von 15,9 Prozent als dringliche Aufgabe gesehen (Mehrfachnennungen waren möglich). Im Gebäudebereich sah mehr als ein Drittel der Befragten (34,3 Prozent) die Modernisierung der Heizungsanlage als primäre Maßnahme an – deutlich vor Maßnahmen an der Gebäudehülle (24,9 Prozent).

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