FPÖ-Chef blamiert sich mit Klimalüge

Strache glaubte an Weinanbau auf Grönland

Weltweit sind sich nahezu alle Experten einig, dass der Mensch gravierend zur Erderwärmung beiträgt. Nicht so FPÖ-Chef Heinz-Christian („HC“) Strache, der zweifelt daran – und blamierte sich – so zahlreiche österreichische Medien und die Tagesschau. Aber ein wenig Zurückhaltung erlegen sich viele denn doch auf: „Strache soll falsche Behauptungen aufgestellt haben“, schreiben manche übervorsichtig.

Dabei war alles ganz klar: Strache lobt gern den neuen Klimakurs des US-Präsidenten Trump. Schon in der Vergangenheit hatten FPÖ-Politiker immer wieder offen Zweifel am durch Menschen verursachten Klimawandel geäußert. “Die Erde erlebt seit ihrem Bestehen einen permanenten und natürlich verursachten Klimawandel. Von der Eiszeit zur Erderwärmung und retour, in unterschiedlichen Zyklen über Jahrtausende hinweg”, so Strache. Am Pfingstsamstag nun behauptete der Rechtspopulist: „Grönland war einmal ein grünes Land, mit Weinanbau“ in in einer Debatte über den Klimawandel als Gast bei Edgar Weinzettl im Ö1-Mittagsjournal laut oe24.at. „Eine Legende, die immer wieder auftaucht“, so die Tagesschau kurz und knapp auf ihrer Internetseite.

Grönland (2006): immer weniger Eis, aber kein Weinanbau – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Zum letzten Mal vor 100.000 Jahren eisfrei

Die Behauptung wird von Klimawandel-Leugnern immer wieder gern in die Diskussion geworfen. Die Tagesschau hat sich jetzt des Themas  angenommen: Straches Behauptung sei schlicht falsch. „Wein aus Grönland, möglicherweise angebaut von den wilden Wikingern? Eine charmante Vorstellung. Doch wann genau soll es diesen Weinanbau gegeben haben? Tatsächlich soll Grönland einmal eisfrei gewesen sein; diese Epoche liegt nach unterschiedlichen Berechnungen und Studien allerdings mindestens 100.000 Jahre zurück. Zu dieser Zeit war die Insel im hohen Norden allerdings noch gar nicht besiedelt, Weinanbau war den Menschen ohnehin längst noch nicht bekannt“, schreibt Patrick Gensing auf tagesschau.de.

Erst vor etwa 5.000 Jahren sollen die ersten Inuit nach Grönland eingewandert sein, später folgten Nordmänner, die von dem milderen Klima profitierten, das um das Jahr 1000 dort herrschte. Allerdings war Grönland auch in dieser Zeit keinesfalls eine rein grüne Insel, so wie es beispielsweise die „Rheinische Post“ bereits 2007 behauptet habe. Auch die These vom Weinanbau auf Grönland tauche immer wieder im Netz auf.

Keine Belege

Höchst zweifelhaft sei, so Gensing, dass es zu dieser Zeit auf Grönland tatsächlich warm genug war, um Weinreben zu ziehen. Jedenfalls gebe es keine Belege für diese haltlose Theorie. Der amerikanische Astronom und Astrophysiker Ray Weymann habe in einem Aufsatz die Legende ausführlich entkräftet. Auch dass Wikinger Wein angebaut haben könnten, sei unbekannt. Wenn überhaupt, hätten sie auf ihren Honigwein gesetzt- besser bekannt als Met. Und auch der altnordische Name „Vinland“, den die Nordländer den Küsten Grönlands und Nordamerikas gaben, muss keineswegs Weinland bedeuten, sondern kann mit Wiesen- oder Weideland übersetzt werden.

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