Meereskonferenz war Erfolg

Hendricks: „Gute Impulse“

Die erste UN-Konferenz zum Schutz der Meere hat nach Ansicht von Barbara Hendricks trotz des vorherigen Ausstiegs der USA aus COP21 gute Impulse für die weitere internationale Zusammenarbeit geliefert. Den USA, bzw. der Trump-Regierung müsse man deutlich machen, dass man sie bei den anderen Umweltthemen im Boot halten wolle. Hendricks zeigte sich optimistisch, dass das auch gelingen könne. Man dürfe nicht so tun, als würden die Amerikaner jetzt gar keinen Umweltschutz mehr betreiben wollen.

Mit einem politischen Handlungsaufruf, gemeinsam die Meere zu retten, endete am 09.06.2017 die erste Ozeanschutz-Konferenz der Vereinten Nationen. Im Rahmen der Konferenz hatten nach einer Medienmitteilung aus dem BMUB mehr als 8.000 Personen aus über 190 Staaten, zwischenstaatlichen Organisationen und Zivilgesellschaften mitgewirkt. Schweden und Fidschi hatten gemeinsam zu der einwöchigen Konferenz nach New York eingeladen. Sie war auch der Startschuss für die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsstrategie (Agenda 2030) im Meeresbereich. Die Konferenz soll als „Game Changer“ einen grundsätzlichen Richtungswandel für den Umgang der Menschheit mit den Weltmeeren initiieren.

Bundesumweltministerin Hendricks: „Wasser – in allen seinen Formen – ist Leben. Wir sind existenziell auf gesunde Meere angewiesen. Wir brauchen sie als nachhaltige Nahrungsquelle für eine wachsende Weltbevölkerung. Wir brauchen sie vor allem in den Ländern des Südens, um Wohlstand und sozialen Ausgleich zu steigern. Wir brauchen die Meere im Kampf gegen den Klimawandel. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, den unermesslichen Schatz an Tieren und Pflanzen zu schützen, den unsere Ozeane, Seen und Küsten beherbergen.“ Mit der Konferenz wollen die Vereinten Nationen einen globalen Prozess für den Schutz der Weltmeere anstoßen und die UN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda2030 weiter umsetzen:

Mittelmeer bei Rosas, Katalonien – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Darin haben sich alle UN-Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Ozeane in einen guten und gesunden Zustand zu bekommen, die enorme Verschmutzung, zum Beispiel durch Meeresmüll und Emissionen von Schiffen, drastisch zu mindern und die marinen Ökosysteme und Arten besser zu schützen. Die Teilnehmer der Weltozeankonferenz verabschiedeten einen Handlungsaufruf  an alle Staaten und sonstigen Interessenvertreter.

Erklärtes Ziel ist es, die Verschmutzung der Meere durch Meeresmüll einzudämmen sowie die Artenvielfalt und einzigartige Lebensräume der Ozeane, Seen und Küsten zu erhalten. Dazu gehört die Fischerei nachhaltig auszurichten und sicherzustellen, dass auch Küstenbewohner in Inselstaaten ein ausreichendes Einkommen haben. So sollen zum Beispiel auch mehr Meeresschutzgebiete eingerichtet und diese effektiv gemanagt werden. Daneben wurden eine Vielzahl unterschiedlicher Partnerschaften und über 1.000 freiwillige Selbstverpflichtungen als Beiträge zum Ozeanschutz verabschiedet. Kenia bot zudem an, die nächste Ozeanschutzkonferenz auszurichten.

Hendricks: „Wir hätten uns sicher einen weitgehenderen Handlungsaufruf gewünscht. Angesichts des besorgniserregenden Zustands unserer Weltmeere darf es nicht bei Absichtserklärungen und beim Bekräftigen bereits bestehender Vereinbarungen bleiben. Wir brauchen Taten. Dennoch unterstützen wir das Ergebnis.  Es ist völlig klar, dass nicht alle Länder die gleiche Geschwindigkeit gehen können. An manchen Stellen werden große Schritte möglich sein, an anderen müssen wir mit kleineren vorangehen.“ Deutschland setzt sich für einen konkreten Folgeprozess der Ozeankonferenz ein und hat 11 freiwillige Selbstverpflichtungen angekündigt. Dazu zählen mehrere Projekte der Internationalen Klimaschutzinitiative zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung mariner Biodiversität, der Blue Action Fonds zur Förderung von Schutzgebieten und zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung sowie ein Projekt, um Schiffsemissionen zu verringern.

Darüber hinaus setze sich die Bundesregierung dafür ein, auch in internationalen Seegewässern Schutzprojekte einrichten zu können und die regionale Kooperation zwischen Meeresregionen zu verbessern.

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