„Hier gibt es keine einfachen Kompromisse“

Rede von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei der F20-Stiftungsplattform vor dem G20-Gipfel

Vor dem G20-Gipfel am 7. und 8. Juli 2017 verständigten sich deutsche und internationale Stiftungen in einer F20-Stiftungsplattform. Umweltministerin Hendricks erhielt am 04.07.2017 im Hamburger Rathaus von Vertretern der Stiftungsplattform F20 einen Report zum Klimaschutz. Solarify dokumentiert die Rede der Bundesumweltministerin aus diesem Anlass.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, dass sich hier und heute eine so beeindruckende Allianz von Stiftungen zu einem Aktionsbündnis zusammengefunden hat, und ich freue mich, dass ich Ihr Gast sein darf. Wir alle wollen der Transformation zu einem klimaverträglichen und nachhaltigen Wirtschaften neuen Schwung geben.

In Zeiten, in denen es der Multilateralismus nicht leicht hat, ist Ihr Engagement genau das, was im Kontext der G20 Arbeit bisher gefehlt hat. Nämlich das entschlossene Engagement bedeutender Privat-Stiftungen für den Klimaschutz, den wir nur gemeinsam gestalten können. Besonders begrüße ich es, dass sich dieser Allianz auch Stiftungen aus so vielen G20-Staaten angeschlossen haben, wie den USA, China, Russland, Indien oder Argentinien.

Wir wollen eine vernetzte Welt gestalten. Das ist das Motto der deutschen G20-Präsidentschaft. Und wir wollen denjenigen couragiert entgegentreten, die neue Grenzen hochziehen, anstatt sie zu beseitigen. Und wir wollen das Abkommen von Paris und die 2030-Agenda der Vereinten Nationen ambitioniert umsetzen.

Der Mehrwert der Zusammenarbeit der G20 mit nicht-staatlichen Akteuren ist in den letzten Monaten sehr deutlich geworden: Ich nenne etwa die ermutigenden Ergebnisse des C20-Gipfels am 18. und 19. Juni hier in der Stadt. Die gemeinsame Erklärung „The urgent need for better international cooperation“ von über 300 zivilgesellschaftlichen Organisationen ist ein starkes Signal.

Wer hinter die Kulissen eines solchen Gipfels blickt, der weiß, hier gibt es keine einfachen Kompromisse. Das gilt auch für die gemeinsame Erklärung zur Umsetzung des Paris-Abkommens, die Sie als Stiftungsvertreter (F20) gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft (B20), Zivilgesellschaft (C20), Think Tanks (T20), Gewerkschaften (L20) und Vertretern weiterer G20-Dialogprozesse erarbeitet haben. Schon diese Aufzählung verdeutlicht, welch breites Engagement rund um das G20-Gipfeltreffen entstanden ist.

Und es ist von außerordentlichem Wert, dass sich so viele gesellschaftliche Gruppen kreativ einbringen. Gerade weil der Prozess hin zu der gemeinsamen Position nicht einfach war, weil hier konstruktiv gerungen wurde, geht von dieser Position ein besonders starkes Signal an die G20 aus. Dieses Engagement – Ihr Engagement – gibt der deutschen G20-Präsidentschaft Rückenwind. Darauf wollen wir aufbauen.

Folgt: Teil 2