Energiekosten sinken – Fell: EE-Hetze haltlos

Fell: Wirtschaft und Union schwärzen Erneuerbare Energien als Preistreiber an, obwohl Industrie-Energiepreise seit Jahren sinken

„Seit Jahren brandmarken Union, FDP und SPD die Erneuerbaren Energien als Preistreiber im Energiesektor. Sie folgen damit dem Lobbyismus insbesondere des BDI, der unentwegt versucht, die Erneuerbaren Energien als Konjunkturbremse und Preistreiber zu diffamieren. Seit Jahren wird also das Schreckgespenst der zunehmenden Schwächung der deutschen Wirtschaft verbreitet. Aber das glatte Gegenteil ist eingetreten. Längst haben die EU-Kommission, Frankreich und andere Deutschland wegen des Exportüberschusses kritisiert und eine Umkehr gefordert“, diagnostizierte der Energieexperte und Energy Watch-Präsident Hans-Josef Fell.

Es zeige sich jetzt, dass die permanente Hetze gegen die Erneuerbaren Energien als Belastung und Preistreiber für die deutsche Wirtschaft haltlos ist. Dass sogar die Strompreise im Großhandel seit Mitte 2011 stark rückläufig sind, habe vor allem damit zu tun, dass immer mehr Erneuerbare Energien am Markt teilnähmen und die teure konventionelle Stromerzeugung verdrängen. Anders als BDI und Co. behaupteten, drückten die Erneuerbaren Energien die Strompreise. Gleichzeit nähmen die Industrieprivilegien zu, also Industriestromkunden, die ohnehin schon den günstigen Börsenstrom beschaffen könnten, müssten sich nicht einmal oder nur teilweise an den Kosten der Energiewende beteiligen.

Fell, Co-Autor des EEG und Miterfinder der EEG-Umlage: „Da mit der EEG-Umlage die Differenz zwischen den niedrigen Börsenstrompreisen und den zugesagten Vergütungen ausgeglichen wird, muss diese folglich seit Jahren steigen. Und da der belastungsfähige Stromverbrauch rückläufig ist, steigt natürlich die Belastung für all diejenigen, die nicht in den Genuss einer vergünstigten EEG-Umlage kommen. Es ist also falsch, wenn Politiker die Erneuerbaren Energien zu Strompreistreibern degradieren. Die günstigste Form der Stromerzeugung kann ja auch gar nicht schuld sein an steigenden Strompreisen. Zumal die Strombeschaffung für die Industrie ja günstiger wird, wie der EKI zeigt. Es muss also das Umlagesystem reformiert werden, statt die Abschaffung der Förderung Erneuerbarer Energien zu verlangen.“

Erst recht belasteten die aktuellen politisch verordneten Ausbaubremsen für die Erneuerbaren Energien die Wirtschaft zusätzlich, weil sie infolge dessen viel zu lange am Tropf fossiler Brennstoffe hänge und zudem immer mehr den Anschluss an die neue Industrieentwicklung mit Erneuerbaren Energien oder E-Mobilität an China und USA verliert. Fell forderte: „Es gilt also gleich nach der Bundestagswahl alle politischen Bremsen gegen den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu lösen. Ansonsten werden die Dauerprophezeiungen des BDI von einer Konjunkturbremse vielleicht doch noch eintreten.“

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