SolarWorld baut „signifikant“ Personal ab

Zahl der Entlassungen erst kurz vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens klar

Dazu würden gegenwärtig auch Anfragen zu Auftragsarbeiten im Zuge von Lohnfertigungen intensiv geprüft und kalkuliert. Über notwendige Kündigungen könnte deshalb erst in der Woche vor der erwarteten Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden werden. Deshalb ist es vorerst unklar, wie viele Männer und Frauen entlassen werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Bonn wurden heute schriftlich informiert. Ihnen steht der vorläufige Insolvenzverwalter am 18. Juli 2017 unmittelbar Rede und Antwort.

Die Solarworld AG hatte am 11. Mai Insolvenz beantragt. Wegen der bereits im Vorjahr eingeleiteten Personalmaßnahmen in der SolarWorld-Gruppe arbeiten derzeit bundesweit in den insolventen SolarWorld-Gesellschaften noch knapp 1.850 Mitarbeiter.  Seither wurden bereits 400 Stellen abgebaut. Freiberg (Foto) ist mit rund 1.000 Beschäftigten der größte Standort, gefolgt von Arnstadt mit 650 und Bonn mit rund 200 Mitarbeitern.

[note Aus einem Kommentar von Delphine Sachsenröder im Bonner Generalanzeiger: „Die Solarworld AG in ihrer jetzigen Form wird es nicht mehr geben. Nicht mehr und nicht weniger bedeutet die gestern veröffentlichte Zwischenbilanz des vorläufigen Insolvenzverwalters. Der Bonner Konzern kann mit den drastisch gesunkenen Weltmarktpreisen nicht mithalten. Das galt vor der Pleite, und das gilt auch nach der Pleite. Selbst nachdem der Staat nun drei Monate über das Insolvenzgeld die Personalkosten getragen hat, ist nicht genug Geld vorhanden, um den Betrieb komplett aufrechtzuerhalten – das ist ein eher entmutigendes Signal. Investoren dürften sich für die Filetstücke des einstigen Vorzeigeunternehmens interessieren. Mit Stellenabbau soll sich vor ihrem Einstieg der Insolvenzverwalter die Hände schmutzig machen – bittere Realität eines Insolvenzverfahrens.“ (17.07.2017)]

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