Neuer Großspeicher in Sachsen – 52 GW bis 2025

Belectric nimmt Megabatterie mit 16 MWh in Betrieb

Das Investitionsvolumen für den neuen Großspeicher in Chemnitz mit einer Nennkapazität von knapp 16 MWh lag bei rund zehn Millionen Euro. Dieser soll künftig Primärregelenergie für den Strommarkt bereitstellen. Am 03.08.2017 sei der bislang größte Batteriespeicher Sachsens feierlich eingeweiht worden, teilte der Generalunternehmer mit – so

Der Solar-Entwickler Belectric hat im Auftrag der eins – Energie in Sachsen GmbH & Co.KG für rund zehn Millionen Euro einen Energiespeicher errichtet und in Betrieb genommen. Eine Million kam als Förderung aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), wie das sächsische Wirtschaftsministerium mitteilte.

Akkukapazität von etwa zwei Millionen Smartphones

Die 16 MWh des Speichers entsprechen der Akkukapazität von etwa zwei Millionen Smartphones. Der Großspeicher werde künftig 10 MW an Primärregelenergie für den Strommarkt zur Verfügung stellen. „Unser Batteriespeicher hingegen kann seine volle Leistung in wenigen Sekunden abrufen. Damit ist der Batteriespeicher optimal dafür geeignet, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen“, erklärte Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung. Konventionelle Kraftwerke benötigen je nach Art oft mehrere Minuten für die Netzstabilisierung. Daher seien Energiespeicher auch „das Bindeglied zwischen modernen Netzen und einer volatilen Erzeugung aus erneuerbaren Energien“, wie Frank Amend von der Belectric-Geschäftsführung sagte.

Nach Aussage des sächsischen Wirtschafts-Staatssekretärs Stefan Brangs steht der Freistaat hinter der Energiewende, wobei die Versorgungssicherheit oberste Priorität hat. „Mit Hilfe unserer Förderung gehen wir den nächsten Schritt zur Integration von Erneuerbaren Energien in unsere Stromnetze und helfen dabei auch noch CO2-Emissionen zu vermeiden“, so Brangs zur Inbetriebnahme.

IHS Markit: Globaler Speichermarkt wächst bis 2025 auf 52 GW

2016 sind weltweit 1,3 GW netzgekoppelte Energiespeicher neu installiert worden. Eine Analyse der Marktforscher von IHS Markit vom 03.08.2017 erwartet, dass der jährliche Zubau bis 2020 auf 4,7 GW und bis 2025 auf 8,8 GW anwachsen wird. 2025 wären weltweit Energiespeicher mit einer kumulierten Leistung von 52 GW am Netz.

IHS Markit zeigte eine Reihe von Makro-Trends auf. In den Jahren 2013 bis 2015 seien Speicherinstallationen so vor allem durch Einzelanwendungen getrieben worden, darunter Speicher zur Frequenzregulierung in den USA oder für die Optimierung des PV-Eigenverbrauchs in Deutschland. Im Laufe des Jahres 2017 und dem ersten Halbjahr 2017 seien neue Trends aufgekommen. So gebe es vermehrt Großspeicher, auch in Kombination mit Photovoltaik-Kraftwerken oder Anwendungen in Insel-Microgrids. Zugleich gebe es in einigen Ländern neue Richtlinien und Förderprogramme, die die Wirtschaftlichkeit von Speichersystemen verbesserten. Daher erwarten die Analysten von IHS Markit, dass 2020 die kleinen Batteriespeicher-Installationen erstmals mehr als 50 Prozent des Gesamtzubaus auf Jahresbasis ausmachen werden.

Als viel versprechende Märkte heben sie die USA, Südkorea und Australien hervor. Diese verfügten über Förderprogramme oder planten Ausschreibungen, die zu einem nachhaltigen Marktwachstum beitrügen. Angesichts der weiter sinkenden Speicherpreise, würden aber auch bislang eher unwirtschaftliche Anwendungen, wie die Kombination von Batteriespeichern und PV-Anlagen, zunehmend wettbewerbsfähig. Der Preis für Lithium-Ionen-Speichersysteme sei seit 2012 um 70 Prozent gesunken. IHS Markit geht davon aus, dass diese Technologie den Speichermarkt auch in den kommenden Jahren dominieren werde. Wenn die Preise unter 200 US-Dollar pro Kilowattstunde fielen, was die Analysten für 2019 erwarten, würden sich Lithium-Ionen-Batterien in auf längere Dauer angelegten Systemen etablieren. (

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