Grönlands Gletscher schmelzen schneller

NASA-Karte zeigt Dramatik des Klimawandels

Aufnahmen des NASA Earth Science News Team zeigen, dass Grönlands Gletscher schneller abschmelzen, als bisher befürchtet. Forscher von NASA und University of California in Irvine (UCI) haben jahrelang  Daten und Aufnahmen für bessere Aussagen über Meeresboden und Grundgestein Grönlands gesammelt. Heraus kam dabei die höchstauflösende Reliefkarte, die je erstellt wurde. Während die NASA (Operation IceBridge) per Flugzeug die Eisdicke maß, wurden ebenso Messdaten der NASA Ocean Melting Greenland-Kampagne (OMG) genutzt, um den grönländischen Küsten- und Meeresboden besser erfassen zu können.

Kein Zweifel in der Arktis – die Eisberge vor Grönland nehmen ab – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Wichtige Erkenntnisse über den Klimawandel

Die Forscher fanden heraus, dass zwei- bis viermal so viele Gletscher wie bisher angenommen, in Teilen tiefer als 200 Meter unter dem Meeresspiegel liegen – keine gute Nachricht, denn nur das Oberflächenwasser ist bis zu einer Tiefe von 200 Metern kaltes Arktiswasser, das darunterliegende Wasser ist bis zu vier Grad Celsius wärmer, da es aus wärmeren Regionen stammt. Daher schmelzen tief liegende Gletscher entsprechend schneller ab – mit der Folge , dass die Forscher ihre Prognosen zum steigenden Meeresspiegel korrigieren mussten. Wenn die Gletscher innerhalb der kommenden Jahrzehnte oder Jahrhunderte komplett schmelzen, würde der Meeresspiegel um sieben Zentimeter mehr steigen, als bisher angenommen.

Wieder-Vereisung der Arktis möglich?

Ein US-Physiker will eine (abenteuerlich klingende) Lösung der Eis-Schmelze in der Arktis gefunden haben. Steven Desch und seine Kollegen von der Arizona State University wollen mit windgetriebene Pumpen bauen Meerwasser an der Oberfläche gefrieren lassen. Dadurch soll die Eisschicht der Arktis im Sommer nicht so stark abschmelzen. Allerdings erfordere das 10 Millionen Pumpen für 430 Milliarden Euro, wie die Wissenschaftler in einer Forschungsarbeit im Magazin der American Geophysical Union veröffentlichten. „Die Gefahren, die entstehen, wenn das arktische Eis im Sommer schmilzt, könnten signifikant reduziert werden“, sagte Desch im Interview mit dem Guardian.

[note  Abstract aus Earth’s Future: „Eine künstliche Wiederherstellung des Meereises ist unerlässlich. Hier untersuchen wir ein Mittel zur Verbesserung der arktischen Meereisproduktion, indem Windkraft während des arktischen Winters genutzt wird, um Wasser an die Oberfläche zu pumpen, wo es schneller gefriert. Wir zeigen, dass es möglich ist, die Dicke des Eises, wenn geeignete Vorrichtungen verwendet werden, über das natürliche Niveau hinaus um etwa 1 m im Laufe des Winters zu erhöhen. Wir untersuchen die Auswirkungen auf das arktische Klima und kommen zu dem Schluss, dass der Einsatz von mehr als 10% der Arktis, vor allem dort, wo das Überleben von Eis marginal ist, mehr als nur aktuelle Eisverluste in der Arktis unter Nutzung bestehender industrieller Kapazitäten umkehren könnte. Wir schlagen vor, dass die Verdichtung von Eis im Winter durch Windkraftpumpen als Teil einer mehrgleisigen Strategie zur Wiederherstellung des Meereises und der stärksten Rückkopplungen im Klimasystem betrachtet und bewertet wird.]

->Quellen: