Carbon2Chem®-Konferenz in Düsseldorf – Vorträge 3

Nachhaltige chemische Konversion in Industrie – 3

Carbon2Chem - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify 20160627Im Verbundprojekt Carbon2Chem® (s. solarify.eu/co2-als-rohstoff-carbon2chem) werden auf der Basis katalytischer Verfahren Technologien für chemische Synthesen entwickelt, mit denen Hüttengase aus der Stahlproduktion in marktfähige Chemieprodukte oder Treibstoffe umgewandelt werden. Im Rahmen der 1. Konferenz zur nachhaltigen chemischen Konversion in der Industrie am 20. und 21. 11.2017 in Düsseldorf befassten sich zahlreiche Referenten mit der Problematik. Solarify fasst einige der Beiträge zusammen. Es folgen Torsten Müller (Fraunhofer UMSICHT), Wiebke Lüke (thyssenkrupp), Dorit Wolf (evonik), Jakob Burger (TU München), Görge Deerberg (Fraunhofer UMSICHT), Markus Ziegmann (Siemens).

Torsten Müller (Fraunhofer UMSICHT) behandelte das Thema „Forschung und Entwicklung in Carbon2Chem“ und wies zunächst auf das isländische CCS-Projekt (or.is/carbfix) in Basaltkavernen (siehe: solarify.eu/ccs-in-island-ausgebaut) oder auf das kanadische Carbicrete-Projekt (carbon-negativer Zement) als parellele F&E-Aktivitäten hin. Von dergleichen erwartet sich weitere Innovationen. Dabei betonte er besonders die cross-industrielle Kooperation – wie in Carbon2Chem bereits begonnen.

Für Müller war die gesellschaftliche Akzeptanz wichtig. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt von Investitionen, jetzt – oder lieber abwarten? beantwortete er so „Auf jeden Fall in die Wasserstoffprojektion investieren – der wird immer gebraucht!“

Wiebke Lüke von der thyssenkrupp AG führte mit ihrem Thema „Wasserstoff – Der Zündstoff für cross-industrielle Netzwerke“ Müllers Stichwort von dser „cross-industriellen Kooperation“ weiter. Wenn wir ausschließlich den H2-Anteil in den Hüttengasen verwenden würden, könnten wir nur 15 % gebrauchen, daher brauchen wir zusätzlichen Wasserstoff – zur Herstellung von Kraftstoffen, Düngemiteln und Kunstsoffen. Man habe bei thyssenkrupp – Wasserelektrolyse, Hoch- und Niedertemperatur, auch PEM-Systeme  untersucht. Wasserelektrolyse könne zur Netzstabilisierung beitragen.

Die Methanpyrolyse befinde sich in der Antragsphase, sie wird dem Lenkungskreis von C2C vorgelegt.

Lüke fasste zusammen:

  • „Wir erzeugen grünen Wasserstoff für die Herstellung von Chemikalien
  • Wir leisten einen Beitrag zur Stabilisierung der Netze im Rahmen der Energiewende
  • Damit ermöglichen wir die Zusammenarbeit im cross-industriellen Verbund.“
  • Folgt: Dorit Wolf