Atomreaktoren der vierten Generation

Viele Länder setzen auf den IMSR

Die Nachricht ist auch bemerkenswert als ein weiteres Beispiel für eine andere Nation, die sich auf die Schmelz-Salz-Technologien konzentriert, die vor Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten entwickelt wurden. China verfolgt einen ehrgeizigen und beschleunigten thoriumbetriebenen Schmelzsalzreaktor, wie MIT Technology Review bereits berichtet hat, ebenso wie das niederländische Kernforschungszentrum NRG (siehe „Fail-Safe Nuclear Power“). Mittlerweile haben sich auch Unternehmen der vierten Generation wie Moltex Energy aus London und Advanced Reactor Concepts aus Delaware für eine frühzeitige Zulassung in Kanada entschieden.

In den Vereinigten Staaten gibt es sicherlich Bestrebungen, geschmolzenes Salz und andere fortgeschrittene Nukleartechnologien weiterzuverfolgen, darunter Projekte am MIT Nuclear Reactor Laboratory und am Spinout Transatomic der Universität (siehe „Nuclear Energy Startup Transatomic Backtracks on Key Promises“). Bisher haben jedoch noch keine bekannten Schmelzsalzprojekte einen Antrag auf Bauartzulassung bei der US Nuclear Regulatory Commission eingereicht (obwohl NuScale die Zulassung für einen kleinen modularen Reaktor anstrebt).

Philipp Hummel beschreibt in spektrum.de die AKW-Generationen: „Zur Generation I gehören die ersten experimentellen Reaktoren der 1950er und 1960er Jahre. Ab Generation II gelang es ab etwa Mitte der 1960er Jahre, die Anlagen wirtschaftlich als Kraftwerke zu betreiben*). Viele der heute in Betrieb befindlichen Anlagen gehören zu dieser zweiten Generation von Kernreaktoren; auch die havarierten Kraftwerke in Tschernobyl und Fukushima. Die meisten der heute in Bau befindlichen Kernreaktoren werden als Anlagen der Generation III oder III+ bezeichnet. Generation III beschreibt verbesserte fortschrittliche Leichtwasserreaktoren; Generation III+ basiert auf einem ‚evolutionären‘ Sicherheitskonzept, das die Erkenntnisse aus den Stör- und Unfällen der letzten Jahrzehnte in die Nachrüstung bestehender Anlagen und den Bau neuer Reaktoren einfließen lässt.

Um die vierte Generation der Kernreaktoren zu entwickeln und marktreif zu machen, schlossen sich im Jahr 2001 neun Staaten und Institutionen zum Generation IV International Forum (GIF) zusammen: Argentinien, Brasilien, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Japan, Kanada, Südafrika, Südkorea und die USA. Mittlerweile sind auch die Schweiz, Russland, China und Australien mit an Bord. Deutschland ist indirekt als Teil der Europäischen Atomgemeinschaft vertreten, die ebenfalls Mitglied des GIF ist.

[note *) Solarify dazu: Das ist in Zweifel zu ziehen: Bis heute gibt es keine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Atomkraft. Hinter allen Neuplanungen stehen in den meisten Fällen militärische Interessen. Das erklärt auch, warum die Atomkraft bis heute die am meisten subventionierte Energieform ist. Zudem ist die Endlagerproblematik bis heute nicht geklärt.]

->Quellen: