„In Paris vereinbarte Ziele zu bezahlbaren Preisen erreichbar“
Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) begrüßte es am 18.01.2018, dass der BDI sich den Herausforderungen eines ambitionierten Klimaschutzes stellen will, in einer Medienmitteilung so: „Die Studie zeigt, dass die in Paris vereinbarten Ziele sogar zu bezahlbaren Preisen erreichbar sind. Dies stimmt mit Analysen des DNR überein,“ sagte DNR-Präsident Kai Niebert.
Problematisch sei jedoch, dass der BDI ein deutsches Klimaziel von minus 95 Prozent bis 2050 nur so lange unterstützen will, wie andere Staaten ähnliche Pfade verfolgen. In dem Forderungspapier zu einer vom BDI beauftragten Studie mit dem Titel „Klimapfade für Deutschland“ bemühe sich der Industrieverband sichtlich um eine „weniger klimaschutzfeindliche Positionsbestimmung“. „Die Mitglieder des BDI sind offensichtlich in zwei Lager gespalten“, so Niebert. „Die einen haben noch immer Angst vor dem klimapolitischen Handlungsbedarf, während die anderen sich der internationalen Verantwortung stellen wollen. “
Die fortschrittlichen Unternehmen hätten bei mehreren Punkten ihre Spuren im Lobbypapier hinterlassen können. So werbe der BDI in seiner Studie für eine fairere staatliche Rahmensetzung und einen schnelleren Ausbau beim Schienenverkehr. Beim Straßenverkehr solle ein aufkommensneutraler CO2-Aufschlag auf die Kraftstoffsteuer geprüft werden. Auch angesichts der sehr niedrigen CO2-Preise im Emissionshandel sehe die BDI-Studie weiteren politischen Handlungsbedarf.
BDI drückt sich um Kohleausstieg herum
„Leider eiert das Lobbypapier an vielen Stellen herum, an anderen sieht man noch sehr deutlich die Handschrift der alten fossilen Mutlosigkeit“, betont Niebert. So drücke sich das Papier vor einer Unterstützung für einen schnellen Kohleausstieg. Auch die eigentlich zentralen 2030-Sektorziele aus dem Klimaschutzplan 2050 werden abgelehnt. „Das aktuelle Lobbypapier sowie die jüngsten Unternehmenserklärungen außerhalb des BDI für einen ambitionierteren Klimaschutz machen jedoch klar, wie sehr die Klimabremser im BDI inzwischen unter Druck geraten“, so Niebert. Dem BDI muss allerdings noch vollständig bewusst werden, dass das fossile Geschäftsmodell schon bald der Vergangenheit angehören wird.
->Quelle: dnr.de/dnr-begruesst-klima-forderungen-progressiver-bdi-stimmen