ESYS-Empfehlungen zu 7. Energieforschungsprogramm

Akademienprojekt hat sich an Konsultationsprozess der Bundesregierung beteiligt

Die Energieforschung braucht Freiräume für Kreativität und Innovationen, flexible und praxisnahe Förderprojekte, mehr Partizipation und internationale Kooperationen. Das betonen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) in einem Positionspapier zum 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung. Sie haben sich am Konsultationsprozess beteiligt und darin Empfehlungen ausgesprochen. Laut einer Medienmitteilung leisten sie damit einen Beitrag, die Energieforschung in Deutschland weiterzuentwickeln und so die Energiewende voranzutreiben.

Rolle der neuen Medien für Information über Energiesysteme und Energiepolitik

Die Energieversorgung muss klug und umsichtig umgebaut werden, damit sie langfristig sicher, bezahlbar und nachhaltig werden kann. Dieser Umbau erfordert Systemverständnis– nicht nur von Seiten der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Auch die Technikkompetenz der Bürgerinnen und Bürger wird künftig immer wichtiger. Das kommende Energieforschungsprogramm sollte daher verstärkt Anreize setzen, um das Verständnis technischer Systeme auf allen Ebenen zu verbessern. So lautet eine Empfehlung aus dem ESYS-Positionspapier „Impulse für das 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung“. Dirk Uwe Sauer, Professor an der RWTH Aachen und Sprecher des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“, erklärt: „Wir brauchen neue Formen der Kommunikation, um der wachsenden Beliebigkeit von Informationen entgegenzuwirken. Zum Beispiel sollten wir erforschen, welche Rolle neue Medien für die Information über Energiesysteme und Energiepolitik spielen.“

ESYS-Empfehlungen f. 7. E-Forschungsprogramm der BuReg – Titel

Interdisziplinäre Forschung

Interdisziplinäre Forschung ist ein weiterer Baustein dieses Systemverständnisses. Dafür müssen die Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften integraler Bestandteil der Energieforschung werden. Die ESYS-Mitglieder sprechen sich außerdem dafür aus, die Strukturen der Forschungsförderung anzupassen – einerseits, um mehr Freiräume für kreative und dynamische Projekte zu schaffen, andererseits, um langfristig angelegte Forschungsprojekte flexibler gestalten zu können. Kooperationen mit Praxispartnern helfen, die Forschungsergebnisse zur Anwendung zu bringen. So könnte die Wissenschaft beispielsweise mehr mit Startups zusammenarbeiten und häufiger Reallabore einsetzen.

Kohlenstoffkreislauf

Die Fachleute des Akademienprojekts ESYS benennen in ihrem Positionspapier Fragen, die künftig mehr erforscht werden sollten. Dazu zählen unter anderem die Herausforderungen, Energiebereitstellung und -nutzung im Gleichgewicht zu halten, Kohlenstoff im Kreislauf zu führen, die Sicherheit digitalisierter Energiesysteme zu gewährleisten und mit Knappheiten mineralischer Rohstoffe umzugehen. Gleichzeitig empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, auch neue Marktmodelle und das Nachfrageverhalten stärker im Energieforschungsprogramm zu berücksichtigen.

Vorschlag: „Energieforschungsunion“

Auch internationale Kooperationen sind für den Umbau der Energieversorgung unerlässlich. Hierzu regen die ESYS-Fachleute an, die nationale Energieforschung und deutsche Förderprogramme intensiver mit anderen Ländern abzustimmen. Sie schlagen eine „Energieforschungsunion“ vor, um sich besser mit den Nachbarländern austauschen zu können.

Für das 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zu einem breit angelegten Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aufgerufen. Die Akteure hatten die Gelegenheit, ihre Ideen einzubringen, um das Forschungsprogramm mitzugestalten. Alle eingereichten Beiträge sind unter www.energieforschung.de/konsultationsprozess/positionen abrufbar.

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