PV-„Entfesselung“ in NRW

Militärische Konversionsflächen nutzen und Denkmalschutz ändern

Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die Nutzung von Solarenergie, vor allem den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf militärischen Konversionsflächen erleichtern. Auch die Vorschriften beim Denkmalschutz sollen geändert werden. Die Pläne sind Teil des vor wenigen Tagen von Sandra Enkhardt in pv magazine vorgestellten „Entfesselungspakets II“.

PV auf Festsaal des Maritim-Hotels Bonn – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Dazu will Nordrhein-Westfalen seinen Landesentwicklungsplan so ändern, dass es künftig möglich sein wird, statt bisher nur die versiegelten Areale jeweils auch die gesamte Konversionsfläche zu nutzen, hieß es aus dem Düsseldorfer Wirtschaftsministerium auf Anfrage von pv magazine. Gestrichen werde die negative Formulierung: „Die Inanspruchnahme von Freiflächen für die raumbedeutsame Nutzung der Solarenergie ist zu vermeiden“. Sie soll durch folgende Aussage ersetzt werden: „Die Inanspruchnahme von Flächen für die raumbedeutsame Nutzung der Solarenergie ist möglich.“

Zudem plant die Landesregierung das Denkmalschutzgesetz analog zu den Vorschriften anderer Bundesländer zu ändern. Damit werde auch in diesem Bereich die Installation von PV-Anlagen erleichtert, so der Ministeriumssprecher. Noch im ersten Halbjahr sei die Fertigstellung eines nordrhein-westfälischen Solarkatasters geplant. Darin solle jedes Dach im Bundesland hinsichtlich seiner Eignung für Photovoltaik und Solarthermie in hoher Detailschärfe dargestellt werden. Ebenso sollten Freiflächen auf ihre solare Eignung geprüft werden. Die Ergebnisse werden dem Ministerium zufolge als Karten im Energieatlas NRW veröffentlicht. Mit Rechenmodellen sollen zudem Informationen über die zu erwartenden energetischen und finanziellen Erträge einer möglichen Solaranlage berechnet werden. Zudem würden hilfreiche Hintergrundinformationen und Planungstipps zum Thema Solar angeboten.

Die im zweiten Entfesselungspaket vorgesehenen Anpassungen am Landesentwicklungsplan sind unter anderem dafür bestimmt, klare und verlässliche Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung der Erneuerbaren Energien zu schaffen. Zudem soll die Planung von Siedlungs- und Gewerbeflächen flexibilisiert werden. FDP-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart: „Unser Ziel ist die effiziente Vernetzung eines zunehmend von Erneuerbaren Energien geprägten Energiesystems. Auch wenn der Anteil der fossilen Energieerzeugung stetig sinkt, werden flexible Kraftwerke als Ergänzung der Erneuerbaren noch so lange gebraucht, bis Stromspeicher, flexible Kundennachfrage und intelligente Netze diese Rolle vollständig übernehmen können“.

->Quelle: pv-magazine.de/nordrhein-westfalen-will-photovoltaik-entfesseln