Neues Kompetenzzentrum für Batterien und Speichersysteme

Fraunhofer ISE, Fraunhofer EMI und VDE kooperieren

Marktnahe Forschung und Entwicklung sowie Prüfung und Zertifizierung von Batterien und Energiespeichersystemen unterstützen die globale Energiewende und den Ausbau der Elektromobilität. Mehr als 30 Millionen Euro sollen in das neue Kompetenzzentrum  in Freiburg investiert werden. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (Ernst-Mach-Institut, EMI) und der Technologieverband VDE gründen ein neues Kompetenzzentrum für Batterien und Energiespeichersysteme in Freiburg.

Li-Ionen-Batterie am Berliner Effizienzhaus Plus – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die drei Partner reagieren damit auf die stark wachsende Nachfrage nach sicheren und kommerziell verwertbaren Batterien und Energiespeichersystemen als Schlüsseltechnologien für Elektromobilität und die weiter steigende Nutzung Erneuerbarer Energien. Das Portfolio umfasst die angewandte, marktnahe Forschung und Entwicklung (FuE) von Batteriezellen und -systemen, die Entwicklung neuer Prüfstandards, die Durchführung von Sicherheits- und Performance-Tests sowie Zertifizierungen von Komponenten und kompletten Batteriesystemen wie auch Energiespeicherwerken im Feld, insbesondere im Bereich der „Bankability“ und „Insurability“ von Speicherprojekten. Der Fokus liegt dabei auf stationären Speichersystemen, auf Elektromobilität sowie auf portablen Anwendungen.

Marktnahe Weiterentwicklung von Batterie- und Speichersystemen

Das Fraunhofer ISE verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich der Forschung, Entwicklung und Prüfung an Batteriespeichern, die von Zellen über Module bis hin zu Systemen und deren Einbindung in Gesamtanlagen reichen. Insbesondere in der Elektromobilität sind Sicherheitsprüfungen, die auch Zerstörungs- und Crashtests von kompletten Fahrzeugbatterien umfassen, von Bedeutung – ein Gebiet, auf dem das Fraunhofer EMI über langjährige Kompetenzen und unterschiedliche Prüfanlagen verfügt. Mit ihrem Know-how in den Bereichen Standardisierung und Zertifizierung bieten die VDE-Experten über etablierte Sicherheitsstandards hinaus die Zertifizierung von Leistung, Lebensdauer, Zuverlässigkeit und Datensicherheit für Batterie- und Speichersysteme an.

Baden-Württemberg wird Zentrum für Batterieprüfung

Die Ansiedlung des Kompetenzzentrums Batterien und Energiespeichersysteme am Standort Freiburg ergänzt nahtlos die zahlreichen Aktivitäten der Landesregierung Baden-Württemberg in den Bereichen Batterietechnologie und Elektromobilität. Insbesondere unterstützt das Freiburger Zentrum von VDE und Fraunhofer ISE die Industrie bei der Qualitätssicherung und beim Aufbau von neuen Produktionskapazitäten. Dies ist speziell für die Automobilindustrie bei ihrem Ausbau der Elektromobilität von großer Bedeutung. Schneller vom Lab zur Fab: durch die entwicklungsbegleitenden Tests und Zertifizierungen des Zentrums können die Unternehmen ihre Produktentwicklungszyklen verkürzen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf einem dynamischen globalen Markt sichern. Mehr als 30 Millionen Euro sollen in den nächsten drei Jahren in das Kompetenzzentrum investiert werden. Der Start des Betriebs ist für das erste Quartal 2019 geplant.

Prof. Hans-Martin Henning, einer der beiden Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, freute sich, „dass wir zusammen mit unserem langjährigen Partner VDE und unserem Partnerinstitut Fraunhofer EMI dieses wegweisende Projekt auf den Weg bringen. Aufgrund der Erfolge in der Forschung und Technologieentwicklung des Fraunhofer ISE bei Batterien und Energiespeichersystemen mit höheren Energiedichten und längeren Lebensdauern wurden zahlreiche neue Anwendungen ermöglicht. Die Kompetenzen des Fraunhofer EMI im Bereich der Sicherheitstechnik ergänzen dieses Portfolio optimal. Die Kosten für die Komponente Batterie, aber auch für das gesamte Energiespeichersystem sind erheblich gesunken. Daran müssen wir weiter intensiv arbeiten und dabei auch mit neuen Standards und Prüfverfahren für größtmögliche Sicherheit und Vertrauen in diesem global schnell wachsenden Markt sorgen“.

Ansgar Hinz, CEO des VDE, ergänzte: „Batterien, Energiespeicher und Erneuerbare Energien gehören zu den Kernkompetenzen des VDE. Unsere VDE Renewables Gruppe hat schon seit Jahren auf die starke Dynamik und die schnelle Entwicklung neuer Produkte im Energiebereich reagiert. Aufgrund des heute deutlich stärker systembasierten Ansatzes im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energiespeicher wird eine enge Verzahnung von Batterieprüfungen, Leistungselektronik und Software-Systemen immer wichtiger. Dazu kommen neue Herausforderungen bei der IT- Sicherheit der Systeme. Der VDE hat diesen Ansatz mit dem Fraunhofer ISE bereits in anderen Bereichen der Erneuerbaren Energien erfolgreich umgesetzt, und wir werden gemeinsam mit dieser globalen Initiative diesen Ansatz auch bei Energiespeichern weiter führen.“

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