Anthropogenes Verbrennungseisen als komplexer Klimawandelbeschleuniger

Atmosphärische Belastung achtmal höher als bisher geschätzt

Atmosphärisches Eisen beeinflusst den globalen Kohlenstoffkreislauf, indem es die Biogeochemie des Ozeans durch die Ablagerung von löslichem Eisen in den Ozeanen verändert. Bei der anthropogenen (fossilen) Verbrennung freigesetztes Eisen ist eine Quelle löslichen Eisens, die bisher zu Unrecht als weniger wichtig angesehen wurde als andere lösliche Eisenquellen wie Mineralstaub und Biomasseverbrennung.

Wissenschaftler aus Japan und den USA um Hitoshi Matsui (Nagoya und Cornell University) zeigten nun in einer in Nature Communications veröffentlichten Studie, dass die atmosphärische Belastung durch anthropogenes Verbrennungseisen achtmal höher ist als die bisherigen Schätzungen, indem sie die jüngsten Messungen von anthropogenem Magnetit in ein globales Aerosolmodell einbezogen. Diese neue Schätzung erhöhte den gesamten Ablagerungsfluss von löslichem Eisen in die südlichen Ozeane (30-90 °S) um 52%, mit einem größeren Anteil an anthropogenem Verbrennungseisen als Staub- und Quellen aus Biomasseverbrennung. Der direkte Strahlungsantrieb von anthropogenem Magnetit wird auf 0,021 W m?2 weltweit und 0,22 W m?2 über Ostasien geschätzt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass anthropogenes Verbrennungseisen ein größerer und komplexerer Klimawandel-Beschleuniger ist als bisher angenommen und daher eine Schlüsselrolle im Erdsystem spielt.

->Quelle: Hitoshi Matsui, Natalie M. Mahowald, Nobuhiro Moteki, Douglas S. Hamilton, Sho Ohata, Atsushi Yoshida, Makoto Koike, Rachel A. Scanza & Mark G. Flanner: Anthropogenic combustion iron as a complex climate forcer, in: Nature Communications volume 9, Artikelnummer: 1593 (2018) – doi:10.1038/s41467-018-03997-0