Lesehinweis: „Autoindustrie muss abspecken“

Zu schwer

„Im Streit um geringere Abgasgrenzwerte geht es vor allem darum, wie effizient Motoren noch werden können. Das übersieht ein Kernproblem: Die Autos sind einfach zu schwer,“ so  Felix Creutzig am 12.10.2018 in der ZEIT. Creutzig, Gruppenleiter am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und Professor für „Climate Change and Infrastructure“ an der TU Berlin war Mitautor des Transportkapitels im jüngsten IPCC-Sachstandsbericht.

SUV – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

„Die europäischen Regierungen haben zwar entschieden, dass der CO2-Ausstoß von Neuwagen zwischen 2021 und 2030 schrittweise um 35 Prozent sinken muss. Diese niedrige Zielsetzung – Kritiker hatten eine deutlich höhere Reduktion gefordert – sei maßgeblich von der Bundesregierung mitbestimmt worden (die wollte noch weniger). Die eindeutige Botschaft, so Creutzig: Klimaschutz interessiert uns nicht. Denn mit Blick auf die internationalen Klimaschutzziele reichet diese Regulierung nicht aus. Das EU-Ziel entspreche einer jährlichen Effizienzsteigerung bei den Neuwagen von weniger als drei Prozent. „Der Weltklimabericht zeigt dagegen, dass nicht nur Effizienzstandards verbessert, sondern auch absolute Treibhausgasemissionen über alle Teile der Wirtschaft hinweg jedes Jahr um sechs bis neun Prozent reduziert werden müssen.“

Dagegen behaupten die Autohersteller, schon eine Effizienzsteigerung um 30 Prozent wäre kaum machbar. „Doch das ist irreführend“ (Creutzig). „Diese Marke würde 2030 schon allein durch den von den Autoherstellern selbst bis dahin angekündigten Verkauf von Elektroautos erreicht. Das hieße aber: Die CO2-Schleudern, die immer noch den größten Teil der Autoflotte ausmachen, könnten sich weiterhin jedem technischen Fortschritt entziehen. Technisch möglich wäre laut dem International Council on Clean Transportation (ICCT) bis 2030 eine Senkung des CO2-Ausstoßes um ganze 50 Prozent – durch eine Kombination von Elektroautos und technischen Effizienzsteigerungen bei den bestehenden Verbrennungsmotoren.“

Im Streit um technische Verbesserungspotenziale werde aber ein zentrales Problem schlicht übersehen: „Die Autoindustrie leidet an Übergewicht. Die Regelungen bevorzugen sogar noch schwerere Autos, die mehr Treibstoff verbrauchen, denn die Autohersteller dürfen die CO2-Ziele um das Durchschnittsgewicht ihrer Autoflotte anpassen“…

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