EU-Klimaziele sind Fake

IG Metall-Chef Jörg Hofmann: Voraussetzungen fehlen, CO2-Ziel zu erreichen

Die von der EU beschlossenen CO2-Reduktionsziele bis 2030 sind nach Einschätzung der IG Metall für die Autoindustrie illusorisch. Gewerkschaftsvorsitzender Jörg Hofmann sagte dem Berliner Tagesspiegel, das Ziel sei „nicht ausgereift“. Er räumte ein, dass 35 % weniger CO2 besser für das Klima seien als 30. Aber er könne sich „bei den Zeiträumen für Planungsverfahren in Deutschland, etwa für notwendige Investitionen in Verteilnetze, nicht vorstellen, wie das erreicht werden soll“.

Bildmontage © Gerhard Hofmann für Solarify

Hofmann sagte das im Hinblick darauf, dass der Anteil von Elektroautos extrem steigen muss, damit der CO2-Ausstoß der Autoflotte insgesamt sinke – und der IG-Metall-Boss kritisierte hart die Politik:. „Ziele, die von vorneherein Fakes sind, weil die Voraussetzungen zu ihrer Erreichung nicht geklärt sind, schaden einer anspruchsvollen Klimapolitik“. Bisher ungelöst sei die Batterieproblematik – allen voran die deutsche Produktion, aber auch die verlässliche Rohstoffversorgung: „Die Batteriefertigung in Deutschland steht symbolhaft für die Frage: Kann Deutschland und Europa seine industrielle Innovationskraft sichern, oder geraten wir in Abhängigkeit von anderen globalen Playern“.

Elektromobilität CO2-intensiver als Verbrenner

Laut Hofmann bräuchten wir im kommenden Jahrzehnt noch viel Kohlestrom brauchen. „Im Moment ist Elektromobilität deutlich CO2-intensiver als der Verbrennungsmotor. Und das wird sich zumindest bis 2025 auch nicht wesentlich ändern“, glaubt der Gewerkschafter. Hofmanns Hauptsorge gilt natürlich den Arbeitsplätzen: „Statt Wünsch-dir-Was ist die Politik gefordert, hier seriös zu spielen. Schließlich sind hunderttausende Arbeitsplätze vom Strukturbruch betroffen.“

->Quelle: tagesspiegel.de/ig-metall-chef-hofmann-klimaziele-sind-fake